30.5.2019 | Auf der jüngsten Mitgliederversammlung haben die Quickborner FDP-Mitglieder Thomas Beckmann als Nachfolgerin von Friederike Rübhausen zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt.
Beckmann übte heftige Kritik an CDU und dem Bürgermeister.
Rübhausen war nach zwei Amtsperioden aus privaten Gründen nicht mehr zur Wahl angetreten. Bei den Wahlen, die vom Ellerbeker Bürgermeister und FDP-Landesvorstandsmitglied
Günther Hildebrand geleitet wurden, wurde Beckmann, bislang schon stellvertretender Fraktionsvorsitzender in der Quickborner Ratsversammluung, einstimmig zum neuen Vorsitzenden des Ortsverbandes
gewählt. Als stellvertretende Vorsitzende wurde Ines Glatthor in ihrem Amt bestätigt, ebenso der Schatzmeister Horst Stahl. Auch die Beisitzer Friederike Rübhausen, Bettina Bennies, Felicitas
Schnoor und Michael Maier erhielten die Stimmen aller anwesenden Mitglieder. Zu Kassenprüfern wurden Neumitglied Manfred Gerlach, der vielen in Quickborn aus seiner früheren Tätigkeit als
Polizeichef bekannt ist, und der Abiturient Max Meyer-Breckwoldt gewählt.
Als Erfolge in ihrer Amtszeit konnte Rübhausen auf eine wachsende Mitgliederzahl und dabei auf eine gute Struktur von jüngeren und älteren, weiblichen und männlichen Mitgliedern verweisen. Highlight war der Wahlerfolg bei der letzten Kommunalwahl, bei der die Liberalen 20,8 Prozent der Stimmen erreichten und die Zahl der Rats-Sitze von 3 auf 8 steigern konnte.
In ihrem Bericht aus der Fraktion zeigt sich die Vorsitzende Annabell Krämer maßlos enttäuscht über die Politik der Quickborner Mehrheits'koalition', die von der CDU dominiert wird.
„Insbesondere die Haushaltsberatungen mit verabschiedeter Grund- und Gewerbesteuererhöhung und geplanter Rekordverschuldung haben die Hilflosigkeit von CDU, Grüne und SPD deutlich gemacht“,
führte Krämer aus und ergänzte: „Wir Liberale drängen permanent auf eine Konsolidierung des Gesamthaushalt mit Streichungen von Investitionen und strukturellen Einsparungen im
Verwaltungshaushalt. Wir kommen da aber nicht voran, weil keine der anderen Parteien diese zwingend erforderlichen Anpassungen substantiell unterstützt."
Vor seiner Wahl hatte Beckmann in einer kurzen Rede seine Position zur Ortspolitik formuliert und dabei heftige Kritik an CDU und Bürgemeister geäußert. In der Pressemeldung heißt es:
„Den Part der starken Opposition muss die FDP in aller Konsequenz ausüben. Ansonsten entsteht der Eindruck bei vielen Mitbürger/innen, dass bei der aktuellen Zusammenarbeit der übrigen Parteien es keine wirkliche Meinungsvielfalt und deren Vertretung gibt. Und das fördert nur andere Alternativen.
Quickborn braucht einen anderen Politikstil: Der Verwaltung steht ein Bürgermeister vor, der zwar sagt, die Politik müsse entscheiden, damit aber meint, die Politik solle/müsse seinen Ideen
folgen. Die Politik wird seit Jahren von einer CDU gestaltet, die als Antwort auf unbequeme Redebeiträge der FDP z.B. auch über Redezeitbegrenzungen diskutiert.
Quickborn braucht einen Plan. Aktuell wird hauptsächlich reagiert und nicht agiert. Stichworte hierzu sind u.a. Haushalt, Bevölkerungsentwicklung, Stadtentwicklung und Infrastruktur."
In seinem Fazit hält er fest:
„Quickborn braucht einen anderen Politikstil mit einem Verwaltungschef, der als Coach mit modernem Führungsstil agiert und die ehrenamtlichen PolitikerInnen in ihrer Vielfalt als Chance versteht
statt sie als Konkurrenz wahrzunehmen. Wir brauchen andere Mehrheiten. Dazu gehört aber auch, dass Chancen für eine sachorientierte Zusammenarbeit mit den anderen Parteien genutzt werden.“
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