In ungewöhnlicher Umgebung trafen sich die Mitglieder des Kultur-Vereins Quickborn zu einer Mitgliederversammlung: Am Tresen des "Kamphuis" stellte die 2. Vorsitzende Irene Lühdorff das umfangreiches Programm für das kommende Jahr vor.
Im Namen des Vorstands des Kultur-Vereins Quickborn begrüßte sie die anwesenden rund 20 Mitglieder und Gäste und entschuldigte den 1. Vorsitzenden Johannes Schneider, der wegen eines Trauerfalles
in der Familie verhindert war. Sie verlas seinen Bericht über die Arbeit des Kultur-Vereins im ersten Jahr seines Bestehens.
Sie erinnerte daran, dass es ein etwas dorniger Weg bis zur offiziellen Gründung am 6. Januar 2016 war, da sich der breite Fächer kultureller Aufgaben in Satzung und Leitbild als gemeinsame
Aufgabe für die Stadt und ihre Bürger wiederfinden sollte. Eine Reihe von Projekten, die im Vereinsvorgänger, der Arbeitsgruppe „Kultur“, schon aufgenommen waren, seien in den Verein mit
übergesiedelt und wurden Grundstock der Arbeit.
Der erste Auftritt in der Öffentlichkeit war der „Markt der Möglichkeiten“: Ausstellung und Begegnung von ehrenamtlichen Vereinen untereinander und mit den Menschen in Quickborn. Unter dem Thema
„Eine Stadt macht sich hübsch“ wurden die Boule Bahn und die erste Wildblumenwiese ins Leben gerufen und ein Schachbrett am Forum gepflastert. Das müsse nun alles mit Leben erfüllt
werden.
Aus der Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Einrichtungen entstanden Veranstaltungen, die der Stadt zu größerem kulturellen Ansehen verhelfen sollten: Ein Jazz-Frühschoppen der besonderen Art
und Qualität im Kamphuis, der Vortrag über die Chaussee Altona in Zusammenarbeit mit der Geschichtswerkstatt, ein großes Konzert geistlicher Chormusik Musik mit dem Knabenchor Uetersen in der St
Marien Kirche in Zusammenarbeit mit der Kammermusik Quickborn. Und schließlich, als alleiniger Veranstalter, das Konzert mit russischer Kirchenmusik durch den Kammerchor der Philharmonie St
Petersburg wieder in der St Marien Kirche. Als junges Mitglied des Kreiskulturringes habe der Kultur-Verein sich Fördermittel für seine Projekte erschlossen.
Schneider trat in seinem Bericht dem Eindruck entgegen, Kunstverein, Stadtmarketing und Kultur-Verein stünden sich rivalisierend gegenüber.
So habe der Kultur-Verein zur Wiederbelebung des Wochenmarktes, einem Projekt des Stadtmarketing, mit einer Studie der umliegenden Wochenmärkte und Vorschlägen beigetragen und stehe zur weiteren
kulturellen Ausgestaltung zur Verfügung.
Welche Pläne gibt es für 2017?
Das Projekt „Eine Stadt macht sich hübsch“ soll ausgeweitet werden: Der Verein will die städtischen Industrierasenflächen durch Wildblumen-Wiesen ersetzen und die Imker mit einbeziehen, ferner
sollen die besprühten und verschmierten Verteilerkästen der Stadtwerke, der Post und der Telekom mit Kindermalereien gestaltet werden. Weiter verfolgt wird das Projekt „Litfaßsäule“, das zu einer
besseren und dauerhaften Kommunikation der Kulturveranstaltungen führen soll.
Auf dem Programm stehen eine Vortragsveranstaltung zum Thema „Himmelmoor“ am 15. März und der zweite „Markt der Möglichkeiten“ am 1. April, im Sommer soll es einen „Open Air Jazz
Frühschoppen“ im Kamphuis mit Ausnahme Musikern geben. Geplant ist eine Veranstaltung „Niederdeutsche Kultur – Dichtung und Sprache“ mit der Speeldeel, ferner zwei Konzerte (Sommer und Herbst)
mit geistlicher Musik mit hochkarätigen Interpreten in St Marien. Erste Überlegungen gibt es für ein Projekt „Himmelmoor Kultur- und Kunsttage Quickborn“ als wiederkehrende Veranstaltungstage und
Alleinstellungsmerkmal für die Stadt.
Außer den schon bekannten Veranstaltungsräumen möchte der Kultur-Verein auch andere Locations nutzen, z.B. in Renzel den „Dachboden“ auf dem Helenhof der Familie Cotterell, das Kamphuis mit
seinem „Jazz-Flair“, das Romantik Hotel „Waldfrieden“ für Sommerkonzerte im Park oder auch das Torf Werk im Himmelmoor, das nun der Stadt gehört.
Den Bericht des 1. Vorsitzenden ergänzte Lühdorff mit einem Überblick über die Aktivitäten zur Mitgliederbetreuung und mit einem Aufruf zur Mitarbeit. Der Verein habe inzwischen 21 Mitglieder –
das sei erfreulich, aber durchaus kein Grund, sich zufrieden zurückzulehnen.
Sie erinnerte daran, dass der Kultur-Verein keine Lobby für spezielle Interessen seiner Mitglieder sei, sondern ein Verein, dessen Ziel es ist, „die Stadt Quickborn für ihre Bürgerinnen und
Bürger durch die nachhaltige Förderung von Kultur und Kunst zu einer lebendigen, begehrenswerten Stadt zu entwickeln und zu erhalten“ (Leitbild) – also für andere, für die Gemeinschaft zu denken,
zu planen und zu handeln. Dazu bedürfe es immer wieder neuer Impulse, neuer Ideen – und der Menschen, um Ideen zu realisieren.
Und da könne jede/jeder das einbringen, was sie/er am besten kann. „Um das umzusetzen, werden Menschen mit vielen verschiedenen Begabungen gebraucht: solcher, die Ideen entwickeln, aber auch
solcher, die die Ideen umsetzen können, und sei es mit der Hände Arbeit. Es sind also die unterschiedlichsten Kenntnisse und Fähigkeiten im Kultur-Verein gefragt, und jeder, der sich engagieren
möchte, wird die Tätigkeit finden, die ihr oder ihm am meisten zusagt.“ Mit anderen Worten: wer einen Vorschlag unterbreitet, sei aufgefordert, das Projekt – mit Unterstützung des Vorstands oder
anderer Mitglieder – möglichst selbst federführend umzusetzen. Damit übernehme man Verantwortung – aber genau das sei doch das, was letztlich die Freude an der Arbeit ausmache.
Im Anschluss an ihre Ausführungen bestand bei Würstchen, Frikadellen und Kartoffelsalat Gelegenheit, sich in geselliger Runde zu unterhalten, Ideen zu entwickeln und vielleicht sogar schon eine
Zusammenarbeit bei dem einen oder anderen Projekt zu planen. Nach dem Bericht der Schatzmeisterin Ann Kristin Schäcke gab es noch einen Aussprache. Den musikalischen Abschluss bildete Jürgen von
Bergner, der eigene Chansons vortrug.
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