Die Stadtverwaltung als Betreiberin des Quickborner Wochenmarktes soll nach Lösungsmöglichkeiten suchen, um den dahinsiechenden Quickborner Wochenmarkt zu beleben. Einstimmig folgte der Ausschuss für kommunale Dienstleistungen in seiner Sitzung am 10.5.2016 einem entsprechenden Antrag des fraktionslosen Ratsherrn Ulf C. Hermanns von der Heide.
Insbesondere solle mit den Mitgliedern des Ausschusses und den noch verbliebenen Marktbeschickern sowie weiteren Interessierten ein Gesprächstermin vereinbart werden, um mit den Betroffenen im Rahmen eines Brainstormings eine Themensammlung zu erarbeiten.
Die Fachbereichsleiterin Helga Lohse hatte zuvor berichtet, dass sich in den letzten Jahren 16 Marktbeschicker vom Quickborner Wochenmarkt zurückgezogen hätten, davon 12 mit der Begründung zu geringer Umsätze. Sie informierte den Ausschuss über diverse Aktivitäten der Verwaltung, um dieser Entwicklung entgegen zu wirken. So habe man über das günstige Angebot (2 Euro/laufender Meter) in der Presse berichtet und auch Aushänge im Hamburger Großmarkt gemacht. Sie selbst habe Wochenmärkte in der Umgebung besucht, um die dortigen Händler auch für den Quickborner Markt zu gewinnen. Aber: „Der Quickborner Wochenmarkt hat einfach einen schlechten Ruf!"
Der Quickborner Peter Gudelius regte an, die Quickborner Bürger selbst zu befragen, warum sie den Wochenmarkt nicht annehmen und was sie vermissen. Bürgermeister Thomas Köppl verwies darauf, dass regelmäßig die Einkaufsströme in Quickborn erfasst würden. Eine "Einkaufsmacht" liege am Halenberg, es gebe auch attraktive Fachgeschäfte in der Stadt, die eine Konkurrenz zu einem Wochenmarktangebot darstellten. Und die Supermärkte würden heute auch zunehmend höherpreisige Angebot unterbreiten.
Johannnes Schneider, Vorsitzender des Kulturvereins und Marketing-Experte, erläuterte, dass man für einen professionellen Umgang mit dem Thema eine "Benchmark-Analyse" machen müsse, also genau hinschauen, was andere Märkte, die funktionierten, besser machten als Quickborn. So würden die Norderstedter Wochenmärkte regelmäßig in den Medien beworben. Andere hätten eine Qualität als Kommunikationstreff. Das Argument, Wochenmarkthändler seien zu teuer, ließ er nicht gelten: „Es gibt zahlreiche Marktbeschicker, die aus Quickborn weggegangen sind, die auf anderen Märkten mit den gleichen Preisen bestens zurecht kommen!"
Das Thema "Treffpunkt" nahm auch das Ausschuss-Mitglied Karl-Heinz Marrek (SPD) auf und die SPD-Fraktionsvorsitzende Astrid Huemke erinnerte daran, dass es schon einmal Überlegungen gegeben haben, zu Marktzeiten die Greenhorns spielen zu lassen oder einen Kinderflohmarkt zu organisieren.
Auch das Thema Verlegung an einen anderen Ort wurde angesprochen. Bürgermeister Köppl wies aber darauf hin, dass dies sorgfältig abgewogen werden müsse. Der FDP-Vertreter Jürgen Scharley sah Potential in dem Wachstum der Stadt, das auch zusätzliche Kunden brächte. Frau Lohse stimmte der Anregung des SPD-Vertreters Gerhard Teepe zu, auch die sehr alte Marktsatzung einmal zu überprüfen, ob diese noch zeitgemäß sei.
Kulturverein und Stadtmarketing, vertreten durch Lars Wendt, erklärten ihre Bereitschaft, an dem Lösungsprozess mitzuarbeiten. Angeregt wurde, auch alle interessierten Bürger einzubeziehen.
Weil die Verwaltung sich aus personellen Gründen außerstande sah, auf anderen Märkte zu recherchieren, verzichtete Antragsteller Hermanns von der Heide auf einen entsprechenden Passus in seinem ursprünglichen Antrag. Die Aufforderung an die Stadt, aktiv zu werden, wurde aber angenommen.
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