285.000 Euro Förderung für das Henri-Goldstein-Haus

Wolfgang Grandinger, Kurator der Stiftung Denkmalschutz, und Staatssekreträr Guido Wendt überreichten Jens-Olaf Nuckel die Förderbescheide, auch Erster Stadtrat Eike Kuhrcke und Kreis-Denkmalpflegerin Antje Metzner freuten sich (v.l.)
Wolfgang Grandinger, Kurator der Stiftung Denkmalschutz, und Staatssekreträr Guido Wendt überreichten Jens-Olaf Nuckel die Förderbescheide, auch Erster Stadtrat Eike Kuhrcke und Kreis-Denkmalpflegerin Antje Metzner freuten sich (v.l.)

4.4.2024 | Staatssekretär Guide Wendt aus dem Bildungsministerium war extra aus Kiel angereist, um den Förderbescheid über insgesamt 260.000 Euro zu überreichen. Jens-Olaf Nuckel, Vorsitzender des Fördervereins Henri-Goldstein-Haus, konnte sich über weitere 25.000 Euro von der Stiftung Denkmalschutz freuen, die Wolfgang Grandiger zu der kleinen Feierstunde am 2. April mitgebracht hatte. Die Fördermittel werden für erste Sanierungsschritte für die NS-Gedenkstätte am Himmelmoor verwandt.

 

Ob man sich an diesem historischen Ort, der durch so viel Leid geprägt war, überhaupt freuen dürfe, fragte sich Nuckel in seiner Rede vor den rund 20 Gästen. Aber zum einen gebe es Hinweise, dass es auch für die 50 jüdischen Gefangenen, die im 2. Weltkrieg in dem 100 qm großen Gebäude untergebracht waren, Momente der Freude  gegeben habe. Zum anderen sei sicher Freude darüber erlaubt, wenn mit der jetzt zugesagten Förderung über insgesamt 285.000 Euro die Gedenkstätte saniert werden könne und damit auch für künftige Generationen die Erinnerung an eine verhängnisvolle Zeit in der deutschen Geschichte wach gehalten werden könne.

 

Von den jetzt zugesagten 260.000 Euro Fördermittel stammen 130.000 Euro vom Bund, um diese zu erhalten musste Schleswig-Holstein den gleichen Betrag beisteuern. Damit soll jetzt vorrangig das Dach des 1935 errichteten Gebäudes winterfest gemacht werden, außerdem werden die Fassaden vorsichtig repariert. Alle 25 Fenster werden aufgearbeitet und anschließend in der Ursprungsfarbe Grün neu gestrichen. Ende 2024 sollen diese Arbeiten abgeschlossen sein.

 

Für die Sanierung innen wird noch einmal dieselbe Summe benötigt, die aber noch eingeworben werden müssen. Dabei soll aber der Charakter des Gebäudes erhalten bleiben. So wird es auch in Zukunft z.B. keine Heizung geben. Man wolle, so Nuckel, den Besuchern einen sinnlichen Eindruck davon vermitteln, unter welchen spartanischen Verhältnissen die Gefangenen damals auf engsten Raum leben mussten. So werde man auch keine modernen Informationsmedien wie Bildschirme oder Projektoren installieren.

 

Wohl aber werde man die Räumlichkeiten verstärkt für Veranstaltungen nutzen. Man habe bereits zu einem Konzert eingeladen und Lesungen durchgeführt. Dies solle fortgesetzt werden.

 

Erster Stadtrat Eike Kuhrcke (CDU), der bei der Zeremonie für die Stadt Quickborn den Bürgermeister vertrat, zollte Jens-Olaf Nuckel höchsten Respekt für seine langjährige ehrenamtliche Arbeit zur Erhaltung der Erinnerungskultur. Immerhin ist Nuckel bereits seit 23 Jahren als Vorsitzender des Träger- und Fördervereins Henri-Goldstein-Haus aktiv. „Dank seiner charmanten Beharrlichkeit wird er auch die weiteren Fördermittel einwerben", zeigte sich der Ratsherr überzeugt.

 

Als Vertreterin des Kreises Pinneberg war Antje Metzner, Leiterin der Unteren Denkmalschutzbehörde nach Quickborn gekommen. Sie würdigte das Gesamtprojekt am Himmelmoor, zu dem neben dem Henri-Goldstein-Haus ein Gebäude, in dem seinerzeit russische Gefangene untergebracht waren, die Nissen-Häuser, das ehemalige Torfwerk und das Waagehaus, die Torfbahn und auch das Himmelmoor gehören.


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