Unterhaltsame Feier zum 50jährigen Stadtjubiläum

Moderator Yared Dibaba ließ im Gespräch mit Zeitzeugen aus dem Stadt-Gründungsjahr die Geschichte lebendig werden
Moderator Yared Dibaba ließ im Gespräch mit Zeitzeugen aus dem Stadt-Gründungsjahr die Geschichte lebendig werden

8.2.2024 | Nachdem es bei der 700-Jahr-Feier aus organisatorischen Gründen nicht gelungen war, genau zum Datum der ersten urkundlichen Erwähnung zu feiern, sollte es zur Feier der 50jährigen Verleihung der Stadtrechte besser laufen: Und so hatte die Stadt zum neuen Jubiläum genau zum 6. Februar, dem historischen Datum der Urkundenüberrechung, zur großen Feier geladen. Am Dienstag hatten sich zahreiche Ehrengäste im Artur-Grenz-Saal eingefunden, rund 150 Bürger und Bürgerinnen hatten die ausgeschrieben freien Plätze ergattert, so dass der Saal inkl. Tribüne mit 350 Besuchern bis auf den letzten Platz besetzt war. Sie alle erlebten eine locker-fröhliche Feier mit interessanten Rückblicken, phantasievollen Ausblicken, unterhaltsamen künstlerischen Einlagen, überraschend Historischem und internationalen Draufsichten.

 

Gekommen waren nicht nur Delegationen aus den Partnerstädten Boxholm und Malchow, sondern auch die Bürgermeister und Bürgermeisterinnen aus zahlreichen Nachbar-Kommunen. Und auch Alt-Bürgermeister Günther Thonfeld hatte sich eingefunden, in dessen Amtszeit es in der Verwaltung sogar eine sehr aktive „Rathaus-Band" gab, wie ein Insider auf der Bühne verriet.

 

Den Abschluss des Programms bildete ein Film „50 Jahre Quickborn", in dem historische Filme mit aktuellen Aufnahmen kombiniert wurden.

Der Chor der Ev.-Luth. Kirchengemeinde und ein Instrumental-Ensemble der Musikschule unter der gemeinsamen Leitung von Kirchenmusiker Michael Schmult eröffnete mit der Kantate „Stadt Quickborn" das Programm. Artur Grenz hatte das Werk anlässlich der Verleihung der Stadtrechte komponiert.

Musikschul-Leiter Lorenz Jensen hatte die Kantate nicht nur arrangiert, sondern fungierte auch als Sprecher.
Musikschul-Leiter Lorenz Jensen hatte die Kantate nicht nur arrangiert, sondern fungierte auch als Sprecher.

Yarid Dibaba eröffnete die Veranstaltung und erwies sich als Glücksgriff: Der beliebte NDR-Moderator führte locker-leicht und trotzdem faktensicher durch das Programm. Gleich zu Beginn hatte er das Publikum auf seiner Seite, als er erklärte, er sei älter als Quickborn und habe damit das Recht, die Stadt (und damit auch das Publikum....) zu duzen .... Und mit plattdeutschen Döntjes sorgte er immer wieder für Stimmung

Bürgervorsteherin Annabell Krämer begrüßte offizeii die Gäste und ließ in einem persönlichen Rückblick 50 Jahre Stadtgeschichte Revue passieren. Sie erinnerte an die Zeit, als die Jugendlichen in Quickborn noch eine eigene Discothek vorfanden und nicht nach Hamburg fahren mussten.Als Quickborn eine kreative Lösung zur Lösung seiner Haushaltsprobleme erfand und sich Geld direkt bei seinen Bürgern lieh. was aber schnell durch die Finanaufsicht verboten wurde. Beim Problem der Hillwood-Ansiedlung setze sie auf die gute Nachbarschaft ... aber auch auf Unterstützung aus Kiel, wie die gut vernetzte Landtagsabgeordnete auch im Hinblick auf den Ehrengast aus der Landesregierung nicht vergaß zu erwähnen. Zufrieden zeigte sich Quickborns oberste Bürgerin, dass in der örtlichen Ratsversammlung keine extremistische Partei vertreten sei.

Christine Hesse und Linus Demming begeisterten als Schlagzeugensemble der Musikschule mit einem Stücl auf der Marimba
Christine Hesse und Linus Demming begeisterten als Schlagzeugensemble der Musikschule mit einem Stücl auf der Marimba

Auch Bürgermeister Thomas Beckmann erinnerte an Meilensteine in der Geschichte Quickborns, machte aber auch deutlich, dass die Verwaltung intensiv an einem Stadtentwicklungskonzept für die Zukunft der Eulenstadt arbeite. Er lud die Gäste ein, die Augen zu schließen und  sich ein Bild von dieser Zukunft zu machen: Eine Stadt mit S-Bahnanschluss, eine Innenstadt mit vielen Wohnungen für Jung und Alt in Häusern mit maßvoller Höhe, Einkaufsmöglichkeiten in fußläufiger Entfernung, die Bahnhofstraße als „Eulen-Meile" mit einem internationen kulinarischem Angebot ....

Viel Beifall gab es für die Musiker der Jugend Brassband Quickborn, die allerdings - sicher zur Überraschung der Gäste - dieses Mal ganz ohne Bläser auftraten: Zehn Schlagwerker boten auf Mülltonnen ein unterhaltsames rhythmisches Intermezzo!

Dr. Sabine Sütterlin-Waack, Ministerin für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport des Landes Schleswig-Holstein, überbrachte die Glückwünsche des Landes. Sie hatte einen Blick in alte Sitzungsprotokolle geworfen und entdeckt, dass das Kabinett die Stadtwerdung zwar am 22. Januar 1974 beschlossen hatte, die Überreichung der Urkunde aber erst für den 25. März vorgesehen war. Der damalige Bürgermeister Erich Thiel hatte allerdings schon eine Feierstunde für den 6. Februar vorbereitet. Nach einem Anruf Thiels bei dem damaligen Innenminister Rudolf Titzck (CDU) griff dieser kurzerhand zum Stift und korrigierte das Datum in der Kabinettsvorlage handschriftlich, wie Sütterlin-Waack mit Vorzeigen der Urkunde dokumentierte. Ein Zeichen von Pragmatismus, wie sie lobte!

Einen besonders autentischen Rückblick in die Geschichte gab es, als Moderator Dibaba Gemeindevertreter auf die Bühne holte, die damals die Initiative zur Stadtgründung ergriffen: Joachim Reinke, die Geschwister Gerd Eberlei und Sonja Eberlei sowie Karl-Heinz Ehrenstein (v.l.). Ehrenstein, damals Inhaber eines Lebensmittelmarktes, berichtete, dass im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 die DDR-Nationalmannschaft im Sporthotel Quickborn untergebracht war und die Spieler bei ihm einkauften. Für einen Sieg gegen die BRD hatte er ihnen eine Feier versprochen und nach dem überraschenden 1:0 gegen die westdeutsche Auswahl wurde dann tatsächlich auf der Terrasse der Familie gefeiert.

Auf spielerische Weise kam die Quickborner Wirtschaft zu Wort: Die Spieleerfinder Denis Görz und Ricardo Barreto berichteten über die Erfolgsgeschichte ihrer Firma „Denkriesen", die unter dem Titel „Stadt, Land, Vollpfosten" mit einer neuen Version des Klassikers „Stadt, Land, Fluss" gestartet war und inzwischen eine Vielzahl von Spielen herausgebracht hat. In Quickborn hätten sie auch von der Verwaltung vielerlei Unterstützung erfahren. Für die mittlerweise 50 Mitarbeiter konnte im vergangenen Jahr ein eigenes Firmengebäude in Quickborn eingeweiht werden. Quickborner Vereine profitierten auch von dem Versprechen der Inhaber, zwei Prozent des Gewinns für wohltätige Zwecke zu spenden. Zum Stadtjubiläum haben die Inhaber unter dem Motto „Quickborn to go" eine Sonderedition ihres Erfolgsspiels herausgebracht, das mit einigen Mitspielern auf der Bühne vorgestellt wurde. U.a. die AWO-Vorsitzende Elke Schreiber, der CDU-Ortsvorsitzende Mirko Beckmann und FDP-Ratsfrau Frederike Rübhausen konnten z.B. eine Straße in Quickborn oder ein Tier in Himmelsmoor nennen und durften als Belohnung eine Tüte mit diversen Spielen der „Denkriesen" mitnehmen. Aber auch alle Besucher konnten sich freuen: Auf jedem Platz fanden die Gäste eine Tüte vor, in der neben einer Quickborner arko-Schokolade ein Exemplar des Quickborn-Spiels "Stadt der Eulen" zu finden war.

Kreispräsident Helmuth Ahrens (CDU) überbrachte die Glückwünsche des Kreises Pinneberg. Nachdem zuvor Quickborn wegen der hier zumindest zeitweise wohnhaften HSV-Spieler und -Trainer wie Felix Magath, Thomas Doll und Rudi Kargus zur „HSV-Stadt" erklärt worden war, fühlte er sich zur Neutralität verpflichtet und wünschte sowohl dem HSV als auch dem FC St. Pauli den Aufstieg in die 1. Bundesliga.

Gemeinsam mt dem Kreispräsidenten überreichte die Pinneberger Landrätin Elfi Heesch Bürgervorsteherin Annabell Krämer und Bürgermeister Thomas Beckmann eine Urkunde zum Stadtjubiläum.

Im Namen Boxholms überbrachte Bürgermeister Claes Sjökvist die Glückwünsche der Quickborner Partnerstadt. Von seinem ersten Besuch in Quickborn im Jahre 1984 erinnerte er sich besonders an den Festumzug im Rahmen des Eulenfestes.

Boxholms Bürgervorsteher Sune Blom, dessen Amtsvorgänger Stig Adolfsson, die Partnerschaftsbeauftfragte Matilda Petterquist und Bürgermeister Claes Sjökvist überreichten den Vertretern Quickborns ein Präsent. Neben der Partnerstadt Boxholm war auch eine Delegation des Partnerstadt Malchow (Mecklenburg-Vorpommern) angereist.


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Kommentare: 2
  • #1

    Blinde Kuh (Freitag, 09 Februar 2024 06:08)

    Beckie Quickborn meck meck meck,
    Robi/Koeppi weg weg weg,

    Die Schmach sitzt tief,
    das Herz ist schwach,

    Nun freue sich wer kann,
    als Troll nun jeden anonym denunzieren kann.

    Selbst als Blinde Kuh samt ohne Geweih, da brat ich mir lieber einen Storch, anstatt mir das beharrliche Gejammer anzuhören.

    Kleiner Tipp - geht laufen, anstatt im Meer der Melancholie zu ersaufen!

    Neuer Tipp: Früher erteilte er 16 Jahre in Großherrnmanier Hausverbote, dann erteilte seine Frau ihm wohl kirchlich verordneten Stubenarrest. Heute kommt er nicht rein. Nagetiere können Vorbilder sein, manch einem Hamster hilft der verordnete Mittagsschlaf oder gleich Winterschlaf.

  • #2

    Jürgen Albiez (Freitag, 09 Februar 2024 12:27)

    In Quickborn lebt man bunt gemischt,
    ein Reservat für Ureinwohner brauchst es nicht!
    Hätte ich die Töne,
    würde ich komponieren eine schöne
    Hymne auf meine auserwählte Stadt,
    Um sie zu verewigen auf einem Notenblatt .

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