„Funkstunde" präsentierte gehobene Unterhaltungsmusik

Beifall für das Unterhaltungsorchester sowie Initiator und  Sprecher Lorenz Jensen
Beifall für das Unterhaltungsorchester sowie Initiator und Sprecher Lorenz Jensen

25.9.2023 | Lorenz Jensen, Leiter der Musikschule, hatte eine interessante Idee: Gemeinsam mit den Freunden der Kammermusik wollte er im Rahmen der 700-Jahr-Feier Quickborns das Jubiläum „100 Jahre Radio" feiern. Leider mochten sich nur rund 100 Zuhörer im Artur-Grenz-Saal in einer „Funkstunde zum Jubiläum" an das historische Datum und die Unterhaltungsmusik der 50er Jahre erinnern.

 

Im Oktober 1923 schaltete der erste offizielle Radiosender in Deutschland auf regelmäßigen Rundfunkbetrieb. Aus diesem Anlass rekonstruierte Jensen zusammen mit einem speziell zusammengestellten Unterhaltungsorchester eine „Funkstunde" aus der goldenen Zeit des Radios in den 50er Jahren. Dabei konnte er auch auf den Nachlass von Artur Grenz zurückgreifen, der schon in den 30er Jahren Arrangements  für den Rundfunk anfertigte. Später lebte er in Quickborn und war Mitglied im Rundfunkorchester des NWDR. Grenz starb 1988.

 

Als Reminenz an den bekannten Komponisten standen dann auch zu Beginn zwei seiner Werke auf dem Programm: „Kleine Legende" und das „Menuett für Klavier solo", letzteres interpretiert von Lion Hinrichs, einem Mitglied des „Trio Adorno". Das Trio hat seit einiger Zeit die künstlerische Leitung des Quickborner Vereins „Freunde der Kammermusik" inne.

 

Zusammen mit Hinrichs bildeten Adrian Ilescu (Violine), Satoko Koike (Violine), Andra Heesch (Viola), Samuel Selle (Violoncello), Joao Vargas (Kontrabass) und Mareike Eidemüller (Schlagzeug) das „Unterhaltungsorchester", das in excellenter Weise den musikalischen Part des Programms bestritt.

 

Die Rolle des Sprechers hatte Jensen selbst übernommen. Aus seiner angedeuteten Sprecherkabine mit dem historischen Mikrofon heraus erinnerte er an ein heute fast vergessenes Genre, das in den 50er Jahren Hochkonjunktur hatte: Die sogenannte  gehobene Unterhaltungsmusik, geprägt duch „leichte" populäre Klassik, Walzer und Volksmusik aus aller Herren Länder. Neben dem großen Überblick stellte Jensen die einzelnen Programmpunkte mit profunden, selbst zusammengestellten Informationen zu Werken und Komponisten vor.

 

Die Sehnsucht nach der großen weiten Welt kurz nach dem Krieg spiegelten sich beispielsweise in dem Lied und Czardas „Wenn die Zigeunergeige singt" von Fred Raymond und in dem Intermezzo „Die weiße Frau des Maharadscha" von Franz Grothe wider, die das Unterhaltungsorchester in Quickborn zu Gehör brachte. Teilweise nutzten deutsche Komponisten sogar fremdländische Pseudonyme wie „Yoshimoto" für den „Japanischen Laternentanz", mit dem Sprecher und Orchester das Publikum in die Pause entließen.

 

Nach der Pause ergänzte ein Schlagwerk den Klangkörper für die „Valse brillante für Xylophon und Klavier" von George Hamilton Green. „Gold und Silber" des bekannten Franz Lehár ließen vor allem die Zuhörerinnen ansatzweise schunkeln. Beim „Czardas" von Jac. Grit brillierte Adrian Illescu als Solo-Violinist. Nach der „Humoreske" von Anton Dvorak klang das Progamm mit der „Träumerei" in einem Arrangement für Streichinstrumente und dem „Abendlied", beides von Robert Schumann, besinnlich aus.

 

Lang anhaltender Beifall belohnte die Akteure für einen Abend, der nicht nur ein besonderes musikalisches Erlebnis bot, sondern mit zusätzlichen Informationen eine lebendige Erinnerung an eine wichtige Phase in der bundesdeutschen (Radio-)Geschichte vermittelte.

 

Lorenz Jensen hatte nicht nur den Abend konzipiert, sondern ließ auch von seiner liebevoll dekorierten Sprecherkabine aus die Erinnerung an die 50er Jahre Radiogeschichte lebendig werden
Lorenz Jensen hatte nicht nur den Abend konzipiert, sondern ließ auch von seiner liebevoll dekorierten Sprecherkabine aus die Erinnerung an die 50er Jahre Radiogeschichte lebendig werden
Adrian Illiescu brillierte u.a. bei einem Czardas
Adrian Illiescu brillierte u.a. bei einem Czardas
Das „Unterhaltungsorchester" bot den Besuchern  ..... beste Unterhaltung!
Das „Unterhaltungsorchester" bot den Besuchern ..... beste Unterhaltung!

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