Ein Tor in die Vergangenheit

Der kleine Zug mit den Ehrengästen durchbrach mit Schwung das rote Band an dem freigelegten Tor
Der kleine Zug mit den Ehrengästen durchbrach mit Schwung das rote Band an dem freigelegten Tor

27.9.2023 | Warum immer das langweilige Zerschnibbeln eines roten Bandes, wenn es um die Einweihung eines neuen Projektes geht, dachte sich Torfbahn-Chef Dan Zelck, als die Eröffnung des neuen Platzes zwischen Henri-Goldstein-Haus und Nissen-Hütte anstand. Und so durchfuhr er lieber mit der Bahn das rote Band, das im neu freigelegten Tor gespannt worden war. Die stellvertetende Kreispräsidentin Sabine Schaefer-Maniezki und Bürgermeister Thomas Beckmann würdigten die Eröffnung des sanierten Denkmals. Zum ersten Mal wurde auch das ehemalige Kriegsgefangenenlager gezeigt.

 

Intensiv hatten die Mitglieder der Torfbahn AG in den letzten Wochen dafür gearbeitet, den Platz bis zum Tag des Denkmals am 10. September herzurichten. Ein neuer Belag wurde aufgebracht, so dass jetzt auch mobilitätseingeschränkte Besucher ihn problemlos nutzen können. Der alte Gleisverlauf wurde wiederhergestellt, ein ehemaliges Abstellgleis rekonstruiert.

 

Im Zuge der Arbeiten wurde auch ein 3,50 m breites und 2,50 m hohes zugewuchertes Tor freigelegt und vermutlich erstmals nach dem Weltkrieg  geöffnet. Durch das Tor wurden die Gefangenen zm Sammeln auf den großen Platz geführt.

 

Bürgermeister Beckmann erinnerte in seinem Grußwort daran, dass die persönlichsten Denkmale nicht als Denkmale erschaffen worden seien. Häufig seien es Alltagsbauten, die aus praktischen Gründen errichtet worden sind, zum Teil aus sehr grausamen. „Es ist ihre Geschichte, unsere gemeinsame Verantwortung und nicht zuletzt das Engagement derjenigen, die sie erhalten und pflegen, um zu erinnern und zu mahnen, die sie zu Denkmälern machen wie hier im Himmelmoor. Wir müssen sie sichtbar machen. Mein ausgesprochener Dank gilt daher denjenigen Menschen, die sie sichtbar machen und halten, allen voran den Mitgliedern des Trägervereins Henri-Goldstein-Haus und der Torfbahn AG." Er dankte aber auch Landrätion Elfi Heesch und Mitarbeiterinnen der Kreisverwaltung.

 

Die Quickbornerin Maniezki überbrachte die Grüße des Pinneberger Kreistages. Sie dankte für die Unterstützung durch Fördermittel der Aktivregion Auenland, der Stadt, der Politk und durch Spenden. Besonders beeindruckend sei aber das große ehrenamtliche Engagement und der Arbeitseinsatz für dieses Projekt zu werten, um es in den historischen Kontaxt zurückzuversetzen. Und sie zitierte - auch im Hinblick auf die gegenwärtige Zeit - Schopenhauer:„Wir sind nicht nur verantwortlich, für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir widerspruchslos hinnehmen." Zum Schluss lud sie die Besucher ein, unter fachkundiger Führung das Henri-Goldstein-Haus und die anderen Räumlichkeiten zu besichtigen.

 

Neu war bei diesem Rundgang die Besichtigung des Hauses, in dem die französischen Kriegsgefangenen - getrennt von den jüdischen Gefangenen - untergebracht waren. In dem Gebäude hatten bis zu ihrem Tode Ende 2022 Klaus-Dieter Czerwonka, der langjährige Leiter des Torfwerks, und seine Frau Monika gewohnt. Viele der Räume befinden sich noch im Originalzustand. Das Haus hat die Stadt zusammen mit den anderen Gebäuden im Himmelmoor erworben. Über die weitere Nutzung wird zur Zeit diskutiert.

Dan Zelck, Chef der AG Torfbahn, und Jens-Olaf Nuckel, Vorsitzender des Trägervereins Henri-Goldstein-Haus (außen) konnten als Ehrengäste die stellvertretende Kreispräsidentin Sabine Schaefer-Maniezki und Bürgermeister Thomas Beckmann begrüßen
Dan Zelck, Chef der AG Torfbahn, und Jens-Olaf Nuckel, Vorsitzender des Trägervereins Henri-Goldstein-Haus (außen) konnten als Ehrengäste die stellvertretende Kreispräsidentin Sabine Schaefer-Maniezki und Bürgermeister Thomas Beckmann begrüßen
Bei einem Rundgang konnten die Besucher die Räume des ehemaligen Lagers der russischen Kriegsgefangenen in Augenschein nehmen, die unverändert erhalten geblieben sind
Bei einem Rundgang konnten die Besucher die Räume des ehemaligen Lagers der russischen Kriegsgefangenen in Augenschein nehmen, die unverändert erhalten geblieben sind
Hans-Jürgen Kütbach, Vorsitzender der Aktivregion Auenland (l.) machte sich persönlich ein Bild des von seiner Organisation geförderten Projektes und besuchte mit Schaefer-Maniezki auch das ehemalige Gefangenlager
Hans-Jürgen Kütbach, Vorsitzender der Aktivregion Auenland (l.) machte sich persönlich ein Bild des von seiner Organisation geförderten Projektes und besuchte mit Schaefer-Maniezki auch das ehemalige Gefangenlager

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