Trauer um Bauunternehmer Reinhard Schaffarzyk

Reinhard Schaffarzyk hat mit seinen Bauten das Bild Quickborns entscheidend geprägt (Foto: Familie)
Reinhard Schaffarzyk hat mit seinen Bauten das Bild Quickborns entscheidend geprägt (Foto: Familie)

29.6.2023 | Eine große Trauergemeinde nahm am Montag in der Marienkirche Abschied von dem Quickborner Bauunternehmer Reinhard Schaffarzyk, der am 5. Juni im Alter von 89 Jahren verstorben war. Schaffarzyk hat das Stadtbild maßgeblich geprägt und sich u.a auch bei der Jugend Brassband ehrenamtlich engagiert.

 

Schaffarzyk wuchs in Berlin mit fünf Geschwistern auf, der Vater war nach dem Krieg in Kriegsgefangenschaft. 1948 kam die Familie nach Springhirsch. Er absolvierte eine Lehre zum Zimmermann. 1958 zog er mit seiner inzwischen gegründeten eigenen Familie in das eigene Haus nach Quickborn. 1961 gründete er sein eigenes Baugeschäft, ab 1962 unterstützte ihn sein Bruder Joachim in der Firma. 1963 trat Franz Rybin, Architekt und Bauingenieur, als Gesellschafter in die Firma ein. 1969 wurden etwa 100 Mitarbeiter beschäftigt. Es entstanden die Bauunternehmen Schaffarzyk & Rybin GmbH, die nicht nur in Quickborn und Ellerau zahlreiche Eigentumswohnungen errichtete, sowie die Quickborner Betonwerke. 1973 gehört der Betrieb von Schaffarzyk mit 230 Mitarbeitern zu den größten Baufirmen des Kreises und errichtet in dem Jahr 350 Wohneinheiten. Zeitweise beschäftigen die Unternehmen rund 300 Mitarbeiter.

 

Durch diverse große Bauvorhaben, wie die Neutrasiedlung auf der Marienhöhe, die Bebauung der Berliner Straße, der Friedlandstraße, des Rotdornweges, der Feldbehnkehre, der Torfstraße und Boxholmkehre sowie der Marktstraße hat Schaffarzyk das Quickborner Gesamtbild entscheidend miterschaffen.

 

Mehr als ein erfolgreicher Unternehmer

Schaffarzyk war aber nicht nur Bauunternehmer, sondern engagierte sich auch in vielfacher Hinsicht ehrenamtlich. So sponserte er 1969 die 600-Jahrfeier Quickborns. (Man feierte damals dieses Jubiläum, erst später fanden sich die Unterlagen für das diesjährigen 700-Jahr-Jubiläum.) Von 1976 bis 2000 war er im Aufsichtsrat der VR Bank Quickborn tätig, darüber hinaus engagierte er sich im Verband Norddeutscher Wohnungbauunternehmen. Sehr früh unterstützte er den damaligen Jugend Spielmannzug. Auch als erfolgreicher Unternehmer blieb er in seinem Kegelverein aktiv.

 

1983 verabschiedete er sich aus den Unternehmen und genoss mit seiner Frau jeweils einen Großteil des Jahres in seinem Haus am Luganer See, konnte aber auch hier nicht von unternehmerischer Tätigkeit lassen: Er wurde zum Weinbauern! Er blieb aber in Quickborn zuhause.

 

1985 gründete Joachim Schaffarzyk dann die Firma Schaffarzyk GmbH und im Jahr 2000

entstand mit der Stefan u. Axel Schaffarzyk KG ein weiteres Bauunternehmen der Familie.

Ein Blumenmeer schmückte die Trauerfeier für Reinhard Schaffarzyk
Ein Blumenmeer schmückte die Trauerfeier für Reinhard Schaffarzyk

 

Jugend Brassband trauert um ehemaligen Vorsitzenden Reinhard Schaffarzyk

Die aktiven und ehemaligen Musiker der heutigen Jugend Brassband Quickborn trauern um ihren ehemaligen Vorsitzenden Reinhard Schaffarzyk, wie die Vorsitzende Heike Prieß in einer Pressemitteilung deutlich machte. Er übernahm vom Schulrektor Willy Krück die Vereinsführung des damaligen Jugend Spielmannszuges. Bereits 1966, also ein gutes Jahr nach Gründung des Vereins, übernahm Schaffarzyk bis 1975 die Leitung und sehr erfolgreiche Weiterentwicklung des Jugendvereins. Seine Kontakte zur Wirtschaft in Quickborn bildeten eine gute Grundlage für die ersten Jahre der Entstehung. So unterstütze die Modefirma Erlhoff mit der ersten schmucken rot/weißen Uniform die jungen Musiker.

 

Reinhard Schaffarzyk organisierte in dieser Zeit die ersten großen Reisen nach Berlin zur Kirchengemeinde Borsigwalde, zum Oktoberfest nach Wieze in Belgien und in die damalige DDR nach Rostock und Warnemünde. Ebenso zählte bereits die erste Teilnahme an einem Landesmusikfest in Hohenwestedt zu den Aktivitäten. 1969 wurde sogar das erste eigene Musikfest in Quickborn ausgerichtet. Viele Spielmanns- und Musikzüge aus Schleswig-Holstein und Hamburg waren zu Gast. In diesem Jahr konnte auch der Musikzug Boxholm aus unserer Partnerstadt in Schweden begrüßt werden, zu dem sich eine sehr lange Freundschaft entwickelte. Gemeinsam mit Reinhard Schaffarzyk ging es dann in den 70er Jahren als Clowns verkleidet viele Jahre zu den Rosenmontags-Umzügen nach Düsseldorf und Köln.

Aufgrund der beruflichen Belastung übergab er dann 1975 das Amt des ersten Vorsitzenden an Jürgen Prieß. Er unterstütze aber trotzdem noch viele Jahre den mittlerweile um einen Fanfarenzug erweiterten Verein. Sein Bruder Joachim und dessen Söhne Axel und Stefan sind heute ebenso Fans und Unterstützer der erfolgreichen Jugendarbeit der Jugend Brassband.

Der Vorstand und die Mitglieder sind unendlich dankbar für sein ehrenamtliches Engagement und senden ihr aufrichtiges Beileid an die Familie Schaffarzyk.

 

 Der Spielmannszug beim ersten Landesmusikfest am 10.9. 1967 in Hohenwestedt konnte mit einem ersten Rang in der damaligen Jugendklasse nach Quickborn heimkehren. Reinhard Schaffarzyk sorgte für erste Erfolge und eine gute Vernetzung Foto: Spielmannszug
Der Spielmannszug beim ersten Landesmusikfest am 10.9. 1967 in Hohenwestedt konnte mit einem ersten Rang in der damaligen Jugendklasse nach Quickborn heimkehren. Reinhard Schaffarzyk sorgte für erste Erfolge und eine gute Vernetzung Foto: Spielmannszug

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