Amanda: „Ich hatte eine tolle Zeit in Quickborn!"

20.6.2023 | Ein paar Tage noch, dann geht ihre Zeit in Deutschland zu Ende: Amanda Delgado Zúniga war vor einem Jahr im Rahmen eines Schüleraustauschprogrammes der weitweiten Rotary-Organisation von Chile nach Quickborn gekommen. Wir sprachen mit ihr - mit Unterstützung von Tim Renner, dem Jugenddienstbeauftragten im Rotary-Club Quickborn - über ihre Motivation und ihre Erfahrungen in Deutschland. Weil sie auch im Umgang mit anderen Erwachsenen nur ihren Vornamen benutzt, halten wir es genauso.

 

Amanda, woher kommen Sie in Chile?

Amanda: Ich stamme aus Talca, einer Universitätsstadt mit rund 220.000 Einwohnern. Sie liegt an der Panamericana etwa auf halben Wege zwischen der Pazifikküste und der Andenkordillere.  Mein Vater ist dort als Anwalt tätig und hat gleichzeitig eine Berufung an der Universität, meine Mutter ist Hausfrau. Ich habe einen jüngeren und einen älteren Bruder. In Chile habe ich eine private Schule besucht.

 

Wie kommt man als 16-jährige auf die Idee, ein Jahr ins Ausland und speziell nach Deutschland zu gehen?

Mich hat es gereizt, eine andere Kultur kennenzulernen. Und Rotary hat dafür die besten Bedingungen geboten. Im Vergleich zu kommerziellen Austauschorganisationen, bei denen  hohe Gebühren anfallen,  müssen die Austauschschüler nur die Kosten für den Flug/die Reisekosten sowie den Aufwand für Reisen innerhalb des Ziellandes tragen, die Gasteltern tragen die Kosten für die Unterbringung in den eigenen vier Wänden und die Verpflegung.  Die Kosten für die gesamte Organisation und Betreuung sowie evtl. Schulgebühren, Sprachkurse usw. sowie ein monatliches Taschengeld werden durch Rotary gestellt.

 

Ihr Vater ist also Rotary-Mitglied?

Nein, ist er nicht nicht. Das ist nicht erforderlich. Aber die Familien, die ihre Kinder über Rotary ins Ausland schicken, nehmen im Gegenzug Gastkinder auf. Dabei können die Gastkinder aus anderen Ländern kommen als dem Zielland des eigenen Kindes. Meine Familie hatte z.B. zwei Kinder aus Frankreich zu Gast.

 

Und Sie sind also nach Quickborn gekommen?

Richtig! Meine erste Gastfamilie in Deutschland war die Familie Schubel in Quickborn, die letzten Monate habe ich bei der Familie Giles in Bönningstedt gelebt. Das ist Teil des Rotary-Konzeptes, dass Austauschschüler während des einen Jahres bei 2 bis 4 Familien leben, um verschiedene Gewohnheiten und Lebensumstände in der neuen Kultur kennenzulernen. In beiden Familien bin ich sehr liebevoll aufgenommen worden und wir haben auch viele Ausflüge  unternommen, so dass ich Norddeutschland kennenlernen konnte.

 

Aber zur Schule gehen mussten Sie auch?

Ja klar! Ich habe während dieses einen Jahres durchgehend  das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Quickborn besucht. Meine Klassenkameradinnen und -kameraden in der 11. Klasse haben mich sehr freundlich aufgenommen und ich war in der gesamten Zeit ein anerkanntes Mitglied des Teams.

 

Sie sprechen recht gut Deutsch! Hatten Sie bereits in Chile Deutschunterricht?

Nein, als ich ankam, konnte ich nur Englisch. Deutsch habe ich erst hier gelernt. Zunächst habe ich bei der VHS Hamburg montags und mittwochs Online-Kurse absolviert. Darüber hinaus konnte ich dann einen Präsenzkurs auf der Insel Föhr besuchen. All dies wurde von Rotary finanziert.

 

Gab es denn auch Kontakte zu den Rotariern hier vor Ort?

Ja, ich war vollkommen eingebunden in das Leben des Rotary-Clubs Quickborn und konnte auch an allen Veranstaltungen teilnehmen. Tim Renner hat mich in vielen Fragen persönlich unterstützt. Zum Abschied konnte ich den Mitgliedern in einem Vortrag einen Überblick über meine Zeit in Europa geben.

 

Sie haben zu unserem Termin einen Blazer mit ganz vielen Pins etc. mitgebracht. Was hat es damit auf sich?

Rotary hat es mir ermöglicht, gemeinsam mit anderen Austauschschülern an zwei Europareisen teilzunehmen. So habe ich nicht nur viele Städte in Deutschland wie .Berlin und Nürnberg kennengelernt, sondern habe auch Rom, Prag, Bratislava, Budapest, Venedig und Wien besucht. Und an all diese Stationen erinnern mich die Plaketten, wenn ich jetzt bald  nach Chile zurückkehre. Dank Rotary konnte ich also viele Facetten eines ganzen Kontinents kennenlernen.

 

Und welche Erinnerungen an Quickborn nehmen Sie mit in Ihre Heimat?

Generell habe ich in Deutschland den ÖPNV schätzen gelernt. Außerdem fühlt man sich hier sicherer als in meiner Heimat. Dank der Verbindungen meiner Gasteltern zur DLRG habe ich im Quickborner Freibad alle Schwimmabzeichen bis zur Silber-Stufe gemacht. Hier habe ich viele Freunde gefunden und ich bin sicher, dass diese Kontakte auch nach meiner Rückkehr erhalten bleiben. Und vielleicht kann ich den einen oder anderen Besucher aus Quickborn ja auch einmal in Chile begrüßen.

 

Vielen Dank für das Gespräch! Behalten Sie Quickborn in guter Erinnerung. Wir wünschen Ihnen eine angenehme Heimreise und alles Gute für die Zukunft!

 

Als ehrenamtliche Organisation ermöglicht Rotary weltweit jährlich 8.000 bis 10.000 Jugendlichen die Chance, internationale Erfahrungen in fremden Ländern zu sammeln. Allein in Deutschland nehmen etwa 600 Schülerinnen und Schüler am Jahresaustausch teil. Der Rotary-Schüleraustausch hat zum Ziel, die gegenseitige Akzeptanz verschiedener Kulturen zu fördern und somit auch zur Völkerverständigung und zum Weltfrieden beizutragen. Die Aktion fördert auch die Sprachkenntnisse der Teilnehmer und stärkt deren Selbstbewusstsein.

Tim Renner vom Rotary Club Quickborn hat Amanda bei ihrem Aufenthalt in Deutschland unterstützt
Tim Renner vom Rotary Club Quickborn hat Amanda bei ihrem Aufenthalt in Deutschland unterstützt
Rom war eines der Ziele bei den beiden Europa-Reisen der Austauschschülerin
Rom war eines der Ziele bei den beiden Europa-Reisen der Austauschschülerin

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