
31.1.2023 | Zum bundesweiten Aktionstag zur Erinnerung an die Holocaust-Opfer wollte auch der Förder- und Trägerverein „Henri-Goldstein" ein Zeichen setzen. So tauchten die engagierten
Mitglieder nicht nur die Fassade der Gedenkstätte in ein farbiges Licht, sondern luden vergangenen Freitag auch zu einer Lesung ein.
Nur knapp 20 Interesserierte waren zu der Veranstaltung gekommen, darunter der FDP-Fraktionsvorsitzende Jürgen Scharley, der in seiner Funktion als 3. stellvertretender Bürgermeister auch Thomas Beckmann vertrat, die Ratsmitglieder Christian Bergmann und Dirk Rust (beide SPD) sowie Pastor Florian Niemöller.
Aufgrund des Hinweises der Veranstalters hatten sich alle Besucher dick eingemummelt. Die Kälte unterstrich die bedrückende Atmosphäre des nur und 100 qm großen Raumes, in dem während des Weltkrieges rund 50 Gefangene untergebracht waren. Darunter auch vier belgisch-französische Häftlinge, deren Biografien die Historikerin Amelie Berking in den letzten Monaten recherchiert hatte. Am bekanntesten ist Henri Goldstein, nach dem sich auch der Verein benannt hat. Weitere Häftlinge sind Ernest Guggenheim, Henri Samuel und Léon Dreyfus.
Aus den Lebensläufen dieser vier lasen die vier Vereinsmitglieder Ingrid Cloyd-Nuckel, Gisela Maier, Enno Hasbargen und Christiana Lefebvre. Dadurch wurden die harten Arbeits- und Lebensbedingungen in dem „Straflager 1416" lebendig. Weil es aber kein Vernichtungslager war, konnten die Häftlinge nach der Befreiung durch britische Truppen in ein normales Leben zurückkehren. Auch darüber berichteten die Vorlesenden.
Eine wichtige Erinnerung an die dunkelste Zeit der deutschen Geschichte.

Kommentar schreiben