3.12.2022 | Wer in den letzten Monaten an der Fläche für die Feuerwache Ost vorbeigefahren ist, wird es sich auch schon gefragt haben: Passiert hier eigentlich gar nichts? Denn außer ein paar Werbeschildern der Feuerwehr ist hier nur eine leere Fläche zu sehen. Das veranlasste offensichtlich einen Bürger aus Quickborn-Heide, in der jüngsten Ratsversammlung die Frage zu stellen, wie es denn eigentlich mit den Bauarbeiten bestellt sei. Auf eine Antwort musste er eine lange (!) Sitzung lang warten, denn die CDU hatte eine gleichlautende Anfrage eingereicht und Bürgervorsteher Henning Meyn verwies auf die anstehende Antwort der Verwaltung. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Zur Zeit tut sich ... nichts! Die SPD nahm diese Antwort zum Anlass, um das Thema nach der Ratsversammlung in einer Pressemeldung noch einmal aufzugreifen.
Wir erinnern uns: Im April 2022 hatte der damalige Bürgermeister Thomas Köppl ausgewählte Gäste zu einem Festakt auf dem Gelände eingeladen, um mit einem 1. Spatenstich gemeinsam mit Vertretern der Feuerwehr das offizielle Signal für den Bau der Feuerwache zu senden. Und es waren wohl nicht nur die Kameraden der Feuerwehr, die positiv optimistisch waren, dass spätestens im Sommer 2023 der Standort soweit bezugsfertig sei, dass man die notwendigen zwei Fahrzeuge dort einsatzbereit einstellen könne. So jedenfalls war es im Jahresbericht 2021 der Feuerwehr zu lesen.
In der Ratsversammlung folgte die ernüchternde Antwort des neuen Bürgermeisters Thomas Beckmann: Die Fertigstellung der Feuerwache werde sich um mindestens ein Jahr verschieben. Der Verwaltung sei es in den letzten Monaten noch nicht einmal gelungen, alle Daten zusammenzutragen, um eine regelkonforme Ausschreibung auf den Weg zu bringen.
Die SPD zweifelt in ihrer Presseinformation auch daran: „Wer die (notwendige) Planungsgeschwindigkeit für größere Bauvorhaben in Quickborn in der Vergangenheit kennt, kann über solche Aussagen nur milde lächeln." Und der Bürger hatte in seiner Frage schon darauf hingewiesen, dass Verzögerungen sicherlich auch zu einem deutlichen Anstieg der Kosten führen würden.
In ihrer Pressemeldung hatte die SPD noch einmal in Erinnerung gerufen, dass es vor dem „Festakt“ eine jahrelange Diskussion zu diesem Bauvorhaben gegeben habe. Obwohl der Bedarf für die neue Feuerwache-Ost in Quickborn-Heide nach ihrer Darstellung zweifelsfrei festgestellt worden war, bedurfte es noch Jahre, mit zum Teil sehr kontroversen Diskussionen und gegen Widerstände und ablehnende Anträge der Quickborner FDP, bis der Bau der neuen Feuerwache, mit zusätzlichen Wohnungen im Obergeschoss der Feuerwache, endgültig feststand. Für die Mehrheit der Quickborner Kommunalpolitiker sei es gar keine Frage gewesen, dass die erforderlichen Finanzmittel im kommenden Haushalt bereitgestellt und die Planung und Errichtung der neuen Feuerwache zügig und mit hoher Priorität bearbeitet werden müsse, so die Sozialdemokraten.
Kommentar
Die SPD spricht in ihrer Presseinformation davon, dass im April diesen Jahres „mit großem Tam Tam" der 1. Spatenstich zum Bau der neuen Feuerwache-Ost vollzogen wurde. Richtig ist, dass es eine medienwirksame Aktion war, und das wenige Wochen vor der Stichwahl um das Bürgermeisteramt. Ein Schelm, wer sich da so seine Gedanken macht, denn offensichtlich waren die Vorarbeiten nicht so weit gediehen, wie sie üblicherweise hätten sein sollen. Und auch in den Monaten danach ist - so ist der sehr sachlichen Antwort des neuen Bürgermeisters zu entnehmen - nicht viel passiert. Ob das nur in einer Überlastung der Verwaltung begründet ist oder ob die längere Abwesenheit des seinerzeit amtierenden Bürgermeisters (wieviele Monate auch immer es waren ...) auch eine Rolle gespielt hat, wird nicht zu klären sein.
Nur eines dürfte klar sein: Der neue Bürgermeister Thomas Beckmann (FDP), zum Zeitpunkt der Anfrage gerade einmal 29 Tage im Amt, ist für die aktuelle Misere nicht verantwortlich. Und so kann man sich fragen, warum die CDU mit ihrer Anfrage Probleme aus der Amtszeit ihres Parteifreundes Thomas Köppl an die Oberfläche zerrt?
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