Beckmann: „Wir werden es nur gemeinsam rocken!"

28.9.2022 | Im Anschluss an seine Ernennung zum Bürgermeister in der jüngsten Ratsversammlung hielt Thomas Beckmann (FDP) eine Rede, in der er die Schwerpunkte seiner künftigen Tätigkeit darlegte und zu einem gemeinsamen Handeln aufrief. Wir veröffentlichen die Rede im Wortlaut.


Sehr geehrter Herr Bürgervorsteher,
sehr geehrter Herr Bürgermeister,
liebe Ratsmitglieder,
meine Damen, meine Herren,


wir stehen vor großen Herausforderungen, global und ganz lokal auf unsere Stadt bezogen. Corona wird uns weiter beschäftigen und die Intensität der Auswirkungen des Krieges um die Ukraine werden wir erst in den kommenden Monaten erfahren.


Die anstehende Aufstellung des Haushalts für die kommenden beiden Jahre wird zur einer Zäsur für unsere Stadt. Im ersten Entwurf besteht eine durchschnittliche jährliche Unterdeckung von 8,5 Millionen €, 90 Millionen € aufgelaufene Schulden, 170 Millionen € zum Ende des Jahrzehnt, also 34 Millionen € mehr als noch im letzten Doppelhaushalt ausgewiesen.


„Die finanzielle Lage ist überaus kritisch!“, „Der Haushalt ist…. so in keinem Fall genehmigungsfähig!“ so steht es wörtlich im ersten Entwurf mit einer klaren Handlungsaufforderung an die politischen Gremien „… gezielte Ausgabenreduzierungen und Einnahmeerhöhungen zu beraten.“.


Frau Dornis, ich danke Ihnen für diese schonungslose Analyse, sie war aus meiner Sicht lange absehbar, umso wichtiger, dass sie jetzt formuliert wurde.


Aber es geht ja noch weiter. Nach einem Jahrzehnt des Schulbaus sind diese Projekte aber mit der Waldschule und dem Schulzentrum Süd noch nicht abgeschlossen, auch die Fassade des DBG bedarf der Sanierung. Die Straßeninfrastruktur ist so marode, dass nach erster grober Schätzung für deren Behebung über 150 Millionen erforderlich sind. Der wieder in den Fokus gerückte Katastrophenschutz hat vermutlich weitere Anforderungen in Millionenhöhe, und so weiter und so weiter.


Fazit: Wir haben enormen Handlungsbedarf!


Ich habe in meinem bisherigen Leben die Erfahrung gemacht, dass in Zeiten von mächtigem Handlungs- und Veränderungsbedarf großartige Chancen liegen, wenn man diese auch als solche begreift.


Dazu passt, dass die Bürgerinnen und Bürger mit einem klaren Gespür für den Bedarf den Wechsel gewählt haben und damit auch die notwendigen Veränderungen einfordern.


Weiter wie bisher ist keine Option!


Ich danke allen, die den Wechsel unterstützt haben, insbesondere meinem Team, Ihr seid großartig. Ich danke auch allen, mit denen ich in den letzten Wochen bereits sprechen konnte und die ihre Bereitschaft auf Unterstützung bekundet haben. Es ist bereits jetzt eine Aufbruchsstimmung zu verspüren, ein Zusammenrücken und ein Ringen um neue Wege. Das werden wir auch unbedingt brauchen, anders lassen sich die skizzierten Herausforderungen kaum bewältigen.


Der Freiheitskämpfer und Bundespräsident a.D. Joachim Gauck, den ich wegen seiner offenen Analysen sehr schätze, hat in einem anderen Zusammenhang einmal formuliert: "Unser Herz ist weit, doch unsere Möglichkeiten sind endlich."


Dieser Situation müssen wir uns alle miteinander, auch in Quickborn stellen, in der Verwaltung und im Ehrenamt.


Ich weiß um das große gesellschaftliche Engagement für unsere Stadt, insbesondere auch im Ehrenamt. Vielen Dank dafür an alle Aktiven!


Diese Stadt, wir alle, benötigen Ihr Engagement auch künftig, auch unter erschwerten Bedingungen. Ich lade jede und jeden nicht nur aus der Politik, sondern insbesondere auch aus der Bürgerschaft herzlich ein mitzumachen, sich einzubringen, mit Teamspirit und in Demut vor den Errungenschaften unseres demokratischen Gemeinwesens.
Ich lade Sie, ich lade Euch alle ein, Teil meines neuen Teams zu werden. Wir werden es gemeinsam  und nur gemeinsam meistern / rocken. Die Vergangenheit ist abgeschlossen, die Zukunft lässt sich gestalten.


Ich übernehme das Bürgermeisteramt aus Überzeugung, weil ich meinen Beitrag für unsere demokratische Gesellschaft leisten möchte. Ich habe eine Agenda, die ich gemeinsam mit Ihnen ausgestalten und umsetzen möchte und werde. Da steht viel drauf, gehen Sie also nicht unbedingt davon aus, dass Sie mich in 6 Jahren schon wieder los sind.


Wir werden gemeinsam Quickborn in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung rücken. Dafür steht ja auch „Q wie Quickborn“, ein tolles Symbol.


Schaut her, hier wird sich in den nächsten Jahren ordentlich was tun. Hier in idealer Lage zu Hamburg kann man nicht nur gut leben sondern auch wirtschaften. Hier findet man ideale Bedingungen.


Die Ansiedlung gewerbesteuerstarker Wirtschaft hat künftig oberste Priorität, damit wir uns das leisten können, was wir uns leisten wollen. Dazu gehört u.a. die Unterstützung von denjenigen, die unsere Hilfe brauchen und auch der Klimawandel erfordert enorme Anstrengungen.
Darüber hinaus werde ich Ihnen zeitnah in Abstimmung mit den Mitarbeitern der Verwaltung ein 100-Tage-Programm vorstellen. Generell werden wir künftig stärker Prioritäten setzen müssen, wegen der Haushaltslage aber auch unter Berücksichtigung dessen, was personell leistbar ist.


Ich möchte Sie, ich möchte Euch alle noch einmal einladen, Teil des neuen Teams zu werden. Ein Team, in dem offener Dialog, Respekt und Wertschätzung Grundlage der Zusammenarbeit sind.


Und egal welche Themen wir bearbeiten, es gibt immer einen Plan B, auch in diesem Sinne ist Plan B Programm.

Vielen Dank!


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