12.000 Fotos aus der Stadthistorie für die Geschichtswerkstatt

Peter und Herbert Lau übergaben das Lau-Fotoarchiv (im Hintergrund) an Irene Lühdorff (Geschichtswerkstatt) und Bürgermeister Thomas Köppl (v.l.)
Peter und Herbert Lau übergaben das Lau-Fotoarchiv (im Hintergrund) an Irene Lühdorff (Geschichtswerkstatt) und Bürgermeister Thomas Köppl (v.l.)

30.9.2021 | 30 Jahre hat der in Quickborn geborene und aufgewachsene Herbert Lau als Journalist für das Hamburger Abendblatt das Zeitgeschehen zwischen Quickborn und Norderstedt in Wort und Bild festgehalten. Sein umfangreiches Archiv eigener Fotos, ergänzt um gesammelte Aufnahmen aus früheren Zeiten, hat er jetzt in einer kleinen Zeremonie im Rathaus an die Stadt Quickborn übergeben.

 

Bereits vor zwei Jahren hatte der inzwischen 86-jährige Lau sein Fotoarchiv „Norderstedt“ an die Stadt Norderstedt verkauft. Dieses Archiv beinhaltete Fotos aus dem Bereich Norderstedt für viele Jahre.  Das Norderstedter Archiv umfasste rund 3.000 Originalnegative und diverse Reproduktionen. Die Stadt Norderstedt konnte das Archiv mit finanzieller Unterstützung der Fielmann-Stiftung erwerben.

 

Quickborns Bürgermeister Thomas Köppl: „Da waren wir zugegebenermaßen etwas neidisch, denn ein Kaufangebot konnten wir in Ermangelung entsprechender Mittel nicht machen“. Dank eines ungenannten Sponsors konnte die Stadt jetzt aber doch den Quickborner Teil des Lau-Archivs übernehmen. Die Geschichtswerkstatt unter Irene Lühdorff wird das umfangreiche Material in ihre Obhut nehmen und in den neuen Räumlichkeiten lagern, die die Stadt vor kurzem zur Verfügung gestellt hat.

 

Herbert Lau hatte das Archiv vor Jahren zunächst an seinen Sohn Peter Lau übertragen, der das Material in seiner Norderstedter Steuerberater-Praxis lagerte. Die ursprüngliche Intension war, dass das Archiv im Familieneigentum verbleibt. Der in Quickborn wohnhafte Peter Lau sollte daher das Archiv pflegen und später wiederum an seinen Sohn übertragen. Nach intensiven Gesprächen innerhalb der Familie ist man jetzt aber zu dem Schluss gekommen, dass das Archiv in den Händen der Stadt Quickborn schon jetzt sinnvoll genutzt und für die Zukunft verwahrt werden kann.

Das Quickborner Archiv ist wesentlicher umfangreicher und reicht viel weiter zurück als der Norderstedter Teil. Es umfasst 10 Aktenordner über rund 100 Jahre fotografierte Zeitgeschichte von Quickborn, mit Negativen und entsprechenden Inhaltsverzeichnissen. In jedem Ordner sind rund 1.300 Negative.  Es sind unwiederbringliche Fotos von Straßen, Gebäuden, Prominenten, Bürgermeistern, Politikern etc. . Hinzu kommen Reproduktionen, Fotobücher, gesammelte und reproduzierte Postkarten usw. bis in die Zeit um das Jahr 2015. Es wurden Negativhüllen verwendet, die extra angefertigt wurden und keine chemischen Auswirkungen auf die Negative haben sollen.

Es sind besondere stadtgeschichtliche Ereignisse dabei, wie z.B. die Feierlichkeiten zur 600-Jahrfeier mit der Eröffnung des Holsten-Stadions oder die Schau der Sternsiedlung mit der Eröffnung durch den damaligen Sternchef Henri Nannen. Aber auch die Inbetriebnahme des Freibades, die Grundsteinlegung und tlw. die Eröffnung der Gymnasien und der spektakuläre Fackellauf des TuS-Leichtathleten Manfred Bense mit der Olympiaflamme durch Quickborn in Richtung Kiel-Schilksee. Hinzu kommen noch diverse Baumaßnahmen, wie zum Beispiel der Bau der Goetheschule oder des Rathauses - von der Grundsteinlegung über das Richtfest bis zur Einweihung mit Innenminister Dr. Uwe Barschel. Das Umfeld des AKN-Bahnhofes mit ZOB, Geschäften und des Güterverkehrs sind ebenso dabei, wie der Abriss und die Umgestaltung des Bahnhofkomplexes in das heutige Forum. Und wer sich wundert, dass in Zeiten, als es noch keine Foto-Drohnen gab, Aufnahmen aus großer Höhe entstanden sind: Lau durfte  auf die Drehleiter der Feuerwehr klettern.

Es finden sich Bilder über Rettungseinsätze von DRK und Feuerwehr, Fotos von Mord und Selbsttötung. Die Quickborner Winter mit Schneeverwehungen und gesperrten Straßen und immer wieder Löscheinsätze der Freiwilligen Feuerwehr im Himmelmoor mit Hilfe eines Schienenlöschfahrzeuges. Auch Arbeitseinsätze im Moor sind ebenso fotografisch dokumentiert wie die Porträts der Himmelmoor-Betriebsleiter August und Hunhold Nütz sowie des Pächters vom Himmelmoor, Hermann Hornung aus Einfeld.

Einen großen Raum nehmen die Porträts der örtlichen Architekten, Politiker, Bürgermeister, Bürgervorsteher und z.B. des Magistrats ein. Aber auch die Auftritte der Schauspieler Gert Fröbe und Heinz Reinke sind im Bild festgehalten, wie Veranstaltungen zur Stadtgründung, Städtepartnerschaften u.v.a. mehr.

Bürgermeister Thomas Köppl ist sichtlich stolz, aber auch dankbar: „Es hat immer mal wieder Gespräche mit der Familie Lau über das Archiv gegeben. In dem Zusammenhang danke ich auch noch einmal unserem ehemaligen Ersten Stadtrat Klaus-H. Hensel und Irene Lühdorff von der Geschichtswerkstatt der VHS dafür, dass auch sie an dem Thema drangeblieben sind. Die Stadt Quickborn bedankt sich aber ganz nachdrücklich bei der Familie Lau für den Entschluss, das Archiv der Stadt zu überlassen“.


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