15.8.2021 | Das im letzten Jahr geplante und coronabedingt leider ausgefallene Konzert zum Gedenken an den 9. November, einem bedeutenden Tag in
der Geschichte unseres Landes, wird der Trägerverein Henri-Goldsteinhaus nun am 28. August 2021 durchführen.
Das von der Musikschule der Stadt Quickborn erarbeitete Konzert widmet sich den verfolgten jüdischen Komponisten und stellt ihre Kompositionen und ihr Schicksal in den Jahren 1933 bis 1945 vor.
Ein Ensemble aus den Lehrkräften und Freunden der Musikschule bietet insgesamt Werke von neun Komponistinnen und Komponisten dar.
Im Rahmen der Aufführung wird Lorenz Jensen, der Leiter der MusikschuleInformationen über das Schicksal dieser Komponisten geben. Das Konzert findet am 28. August 2021 im Artur-Grenz-Saal,
Feldbehnstrasse 7 statt. Beginn ist 20:00 Uhr, Ende gegen 21:30 Uhr.
Es sind coronabedingt nur ca. 165 Plätze vorhanden.
Die Karten können vorab NUR in der Buchhandlung Theophil erworben werden. Ggf. sind noch Restkarten am Abend vorhanden. Bereits im letzten Jahr erworbene
Karten haben natürlich noch ihre Gültigkeit. Die Preise sind € 10,00 für Erwachsene und € 5,00 für Jugendliche.
Gegen das Vergessen - Jüdische Komponisten und ihr Schicksal in den Jahren 1933-1945
Der Rassenwahn dertionalsozialisten machte auch vor der Musik nicht halt. Rein sollte die
deutsche Musik sein, rein von allem Undeutschen, Nichtarischen. Die jüdischen Musiker, die Dirigenten, die Sänger und Sängerinnen, die Intendanten verloren ihre Anstellungen.
Rundfunk und Film waren willige Vollstrecker dieser offiziösen Verweigerung. Jüdische Komponisten, wie Schönberg, Weill, Korngold, Hollaender, Nelson, May, Abraham durften ihre Werke nicht mehr
aufführen. Auch sie wurden verfemt, verdrängt, verboten.
Doch auch Nichtjuden traf die Ächtung der Nationalsozialisten: der „atonale“ Hindemith erhielt Aufführverbot, der „Niggermusik“ schreibende Ernst Krenek ebenso, verpönt waren die Lieder der „Eunuchen“, der Comedian Harmonists, die Songs der „Vaterlandsverräterin“ Marlene Dietrich. Zwischen zackigen Aufmärschen und Operettenseeligkeit vollzog sich der Niedergang der Musikkultur unter den Augen und dem Beifall einer breiten Öffentlichkeit.
Musik und Rassenfrage
In den ersten 30 Jahren des 20. Jahrhunderts hatte sich die Musik in Deutschland grundlegend gewandelt. Komponisten wie Gustav Mahler, Arnold Schönberg, Paul Hindemith, Kurt Weill, Ernst Krenek
oder Erich Wolfgang Korngold prägten das Musikleben und führten es zu neuen Höhepunkten. Nie zuvor war die Kunst der Sängerinnen und Sänger und der Instrumentalvirtuosen so vollkommen.
Nicht unerwartet, da seit Jahren von ihnen angekündigt, beendeten die deutschen Nationalsozialisten, nach ihrer Machtübernahme 1933 die Vielfalt in der deutschen Musik. Musik wurde zur
Rassenfrage. Willig folgte die große Mehrheit der Deutschen ihren ideologischen Führern Adolf Hitler, Joseph Goebbels und Alfred Rosenberg und das auch bei dem Vorhaben, das sogenannte jüdische
Element in der deutschen Musik auszumerzen.
(Entnommen aus einem Bericht des Senders Deutschlandfunk Kultur)
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