8.7.2020 | 93 präsentierte Künstlerinnen und Künstler, 51 Veranstaltungen, 54 Mitglieder - die Bilanz des Kunstvereins zum 5-jährigen Jubiläum kann sich fürwahr sehen lassen. In einem
Pressegespräch ließ der Vorstand jetzt die erfolgreiche Arbeot des Vereins Revue passieren
Am 15.7. 2015 wurde der Kunstverein mit 15 Mitgliedern gegründet. 1. Vorsitzende wurde Marianne Gehrke, die sich zuvor schon in der Quickborner Kulturszene einen Namen gemacht hatte. Unterstützt wurde sie von Norbert Stoll und Renate Poggendorf.
Schon im Herbst 2015 startete ein Großprojekt: Von Oktober 2015 bis zum Juni 2016 präsentierte der Kunstverein in den ehemaligen Räumen der Volksbank und mit Unterstützung der Stadt im monatlichen Wechsel Arbeiten von insgesamt 46 Künstlerinnen und Künstlern. Ein Highlight im Kulturleben der Stadt!
Im Frühjahr 2016 sorgt Gehrke mit einer von ihr initiierten Aktion auch über Quickborn hinaus für Aufsehen: Sie lässt SchülerInnen der Mühlenbergschule den Rathausplatz bunt bemalen. Doch am 19.5 verstirbt Gehrke, die sich auch im Stadtmarketing engagiert hatte, überraschend.
Am 18.1.2017 wurde ein neuer Vorstand gewählt, der in dieser Besetzung noch heute im Amt ist: 1. Vorsitzende wurde die Kunsthistorikerin Romy Rölicke, 2. Vorsitzender Edwin Zaft, der schon als Partner von Marianne Gehrke die Kunstszene in Quickborn geprägt hatte, als Kassenwartin kam Anette Fahrenkrug hinzu, die gemeinsam mit ihrem Mann Dr. Fahrenkrug, einem bekannten Quickborner Kunstsammler, dem Verein verbunden war.
Eine Fülle von Ausstellungen wurde seit der Gründung in den Räumen des Kunstvereins, des ehemailgen Offenen Ateliers, organisiert. So waren bekannte Künstler wie die der Gruppe Zebra und der Quickborner Maler und Autor Hans Hushahn vertreten. Aber der Kunstverein bot auch zahlreichen Künstlern aus der Region und Nachwuchstalenten eine Plattform, neben Vertretern der Bildenden Kunst auch Autoren, die aus ihren Werken lasen. Rölicke:„Im Gegensatz zu anderen Galerien zahlen wir Künstlern eine kleine Aufwandsentschädigung. Weil der Eintritt zu unseren Ausstellungen und Veranstaltungen frei ist, sind wir auf Sponsoren angewiesen. Wir freuen uns, dass uns die Stadt Quickborn und der Kreis Pinneberg unterstützen!" Und Edwin Zaft, der als Künstler über vielfältige Kontakte in die Kunstszene verfügt, ergänzt:„Während Quickborn am Anfang unter Künstlern wenig bekannt war, haben wir uns in den letzten Jahren einen guten Ruf erarbeitet. Ein Künstler meinte sogar, dass sich unsere Ausstellungsräume vor Galerien in New York und anderen Metropolen nicht verstecken müssten."
Weil die Räume in der Woche von drei Künstlern als Atelier genutzt werden, können Ausstellungen nur an den Wochenenden ausgerichtet werden. Zu den Vernissagen kommen aber regelmäßig rund 50 Gäste. Im letzten Jahr hat der Kunstverein die Räume aufwändig renoviert und u.a. mit einer zeitgemäßen LED-Lichtanlage ausgestattet.
Fahrten zur NordArt und KunstKino
„Kunst ist so individuell, dass es eine starke Gemeinschaft braucht, um sie zu ermöglichen. Kunst braucht Raum, Mut, Zuspruch, Öffentlichkeit und vor allem Geld. Der Kunstverein Quickborn e.V. will dazu beitragen, den Wert von Kunst in der Gesellschaft bewusst zu machen und zu festigen, Kunst und Künstler*innen zu fördern und sie lebendig in das Alltagsleben zu integrieren. Für alle."
Um diesem Ziel, in der Satzuung des Kunstvereins verankert, näher zu kommen, hat der Verein auch besondere Veranstaltungsformen entwickelt. So bietet der Kunstverein jedes Jahr eine gemeinsame Fahrt zur NordArt, der großen Ausstellung zeitgenössischer Kunst in Rendsburg. Sie wird rege genutzt. Im September 2018 wurde in Kooperation mit dem Beluga-Kino die Reihe „KunstKino" ins Leben gerufen. Zu einem günstigen Tarif zeigten die Partner inzwischen 19 Filme über Kunst und Künstler. Zaft:„Nach dem Corona-Lockdown sind wir vor kurzem wieder mit 50 Besuchern gestartet, die sich dank des Engagements der Kino-Betreiber über alle Säle des Kinos verteilten."
Die seit März 2020 wegen Corona abgesagten Veranstaltungen, darunter auch die Jubiläumsfeier, sollen in den nächsten Monaten nachgeholt werden. In der Zwischenzeit sind allerdings die Vorstandsmitglieder nicht untätig, denn sie sind aktiv, um die Wahrnehmung des Vereins zu fördern. So wurde der Eingangsbereich bereits neu gestaltet, eine größere Installation ist geplant, um die Sichtbarkeit von der Kieler Straße zu erhöhen. So geht man davon aus, dass die Räume etwas außerhalb des Quickborner Zentrums auf absehbare Zeit Heimat des Kunstvereins bleiben wird, denn der Traum eines „Kulturhauses" in Quickborn wird sich wohl auf absehbare Zeit nicht erfüllen. „Da wurden viele Chancen vertan und ich werde es nicht mehr erleben", so Beiratsmitglied Hans-Werner Seyboth.
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