Bürgermeister reagiert auf Offenen Brief der Grünen

3.7.2020 | In einem Offenen Brief hatten die Grünen am 30.6. einen „Bürgerbrief" kritisiert, in dem Bürgermeister Thomas Köppl zu Lösungsvorschlägen für die A7-Brücke im Verlauf der Ulzburger Landstraße aufgerufen hatte. Die Grünen-Vorsitzende Anke Thomsen hatte bemängelt, dass Köppl nicht alle Argumente aufgeführt hatte. Jetzt hat Bürgermeister Köppl mit einem Offenen Brief reagiert.


„Sehr geehrte Frau Thomsen,

üblicherweise antworte ich nicht auf offene Briefe. Ich begrüße aber ausdrücklich eine offene Diskussion zum Thema und Ihren konstruktiven Ansatz, deshalb antworte ich Ihnen auch öffentlich. Meine Meinung zur Verkehrslösung steht nicht fest, ansonsten würde eine Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern und den Gremien ja keinen Sinn machen. Die Quickbornerinnen und Quickborner haben, und das lässt sich aus den zahlreichen Rückmeldungen ablesen, eine sehr differenzierte Meinung zur Thematik. Also kann tatsächlich hier Jede und Jeder mitreden und das wird auch getan, was diese Diskussion lebhaft zeigt.

Aus den Rückmeldungen und auch aus Ihrem Brief ersehe ich, dass tatsächlich noch nicht alle Fakten richtig und umfangreich durch mich kommuniziert wurden. Dies werden wir in den nächsten Wochen nachholen. Die erfolgten Rückmeldungen werden alle bearbeitet und fließen in die öffentliche Informationssammlung (https://www.quickborn.de/Stadtentwicklung/Aktuelle+Projekte/Br%C3%BCcke+Ulzburger+Landstra%C3%9Fe.html) ein. Was mir tatsächlich aus Ihrer Richtung fehlt, ist ein finanziell und ökologisch vertretbarer Ansatz, der die Belange von Radfahrern berücksichtigt. Mir geht es in erster Linie um ökologische Aspekte und um die Erhöhung der Verkehrssicherheit für schwächere Verkehrsteilnehmer.

Zu einer Streckenverlängerung für Kraftfahrzeugverkehr kommt es auf einer Strecke von insgesamt 500 Metern, wenn der Verkehr aus der Ulzburger Landstraße in Richtung Norden über den Ohlmöhlenweg (Ost) / Schmalmoorweg / Pascalstraße zur Anschlussstelle geführt wird. Diese Mehrbelastung würden wir den Autofahren auf einer Wegstrecke zumuten. Das halte ich für vertretbar.

Im Bereich der Feldbehnstraße wird im wesentlichen die Hauptverkehrsrichtung gedreht.
Ich plane nicht den Ohlmöhlenweg auszubauen. Die Frage nach den Ausbaukosten wurde im Ausschuss mit 1,4 Mio. Euro richtig beantwortet. Allerdings halte ich eine Normstraße für nicht erforderlich. Ich habe die Strecke am heutigen Tag nochmals abgefahren, mit moderater Geschwindigkeit ist der Ohlmöhlenweg selbst mit straffer Federung gut zu befahren.

Beim Schülerverkehr verbessert sich insofern die Situation, als für Fahrradfahrer erstmalig eine attraktive Verbindung über die Ulzburger Landstraße Richtung Schulzentrum Süd sicher gestaltet wird.

Richtig ist, dass es insbesondere beim Schmalmoorweg wegen der dort zu erwartenden Verkehrssteigerung zu Auswirkungen kommen wird: bei der bestehenden Fahrbahnbreite weichen Autofahrer oft auf die Bankette aus, wenn ein Fahrrad überholt werden muss. Hier wird sich die Situation verbessern, wenn mit der Herstellung des neuen Radweges in der Erweiterung des Gewerbegebietes an der Pascalstraße (vorges. Fertigstellung nach der Jahresmitte 2021) der Fahrradverkehr dort entlang geführt wird. Es kann insofern ein sinnvoller Ansatz sein, diesen Zeitpunkt mit der Umsetzung der Versuchsphase abzuwarten. Insoweit danke ich für Ihre Anregung.

Gleichzeitig müssen wir aber spätestens dann in der Verlängerung dieses neuen Fahrradweges in die Feldbehnstraße eine Lösung für die sichere Führung finden, hierfür bietet die vorgeschlagene Einbahnregelung einen guten Weg.

Nach meiner Überzeugung kann Verkehrswende nur stattfinden, wenn Autofahrer einen gewissen Komfortverzicht in Kauf nehmen.

Um es klar zu sagen: Ich plane nicht den Ausbau der Straßen, die Oberflächen müssen in einem vernünftigen Zustand sein. Im Weststeil des Ohlmöhlenweges hält eine einfache Decke ohne Unterbau schon seit rund 20 Jahren. Wir haben hier nur PKW Verkehr. Warum sollte plötzlich im Ohlmöhlenweg Ostteil ein Normausbau der Straße erforderlich werden?

Wie im Ausschuss besprochen, werden wir eine Höhenbeschränkung auf der Brücke installieren. Wir lassen für eine Ampeloption nochmals die Umlaufzeit und Rückstau fachtechnisch berechnen.

Lassen Sie uns den Mut aufbringen auch mal etwas auszuprobieren. Einige Anregungen aus der Bevölkerung haben mich zum Nachdenken angeregt. Wir sollten weiter gemeinsam an einer sinnvollen Lösung arbeiten. Vielleicht sieht eine mögliche Testphase auch ganz anders aus, als bisher geplant.

So bleiben wie es ist, kann es meiner Meinung nach nicht.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Köppl
Bürgermeister“

 


Kommentare: 3
  • #3

    Lisbeth Larsen (Sonntag, 05 Juli 2020 19:44)

    Herr Bürgermeister Köppl möge doch bitte die bei Ihm so zahlreich eingegangenen Bürgerrückmeldungen zu der angeschoben Brückenthematik öffentlich machen.
    Ich kann mir gut vorstellen dass eine deutliche Mehrheit der Bürger den in diesem Forum von Herrn Jakobs gemachten Aussagen voll zustimmen wird.
    Nach der nunmehr zweiten verpassten Möglichkeit im Bereich der Ulzburger Landstraße eine angemessen breite BAB- Brückenquerung zu bekommen, warten die Bürger geduldig auf die nächste Chance (.........in vielleicht 40 Jahren ???? )
    und gehen mit der derzeitigen Situation entsprechend demütig um.
    Hilfreich ist die angedachte höhentechnische Durchfahrtsbeschränkung zur Verprellung des verbotenen, aber doch vorhandenen LKW-Verkehres über 3,5 to Gesamtgewicht. Und warum bitte ist niemand in der Verwaltung auf die Idee gekommen einen festen, unüberfahrbaren Mittelstreifen zu installieren ?? Dann hat sich der PKW-Verkehr tempomäßig an den die Brücke überquerenden Fahrräder zu orientieren.
    Wäre sicher kein Drama ??!! .................bestimmt auch nicht für Fahrer von Cabrios mit "straffer Federung".
    Lisbeth Larsen
    BfQ (Bürger für Quickborn)

  • #2

    Jürgen Jacobs (Freitag, 03 Juli 2020 11:23)

    ...hat mal jemand die Radfahrer gezählt, die über diese Brücke fahren..???

  • #1

    Jürgen Jacobs (Freitag, 03 Juli 2020 02:38)

    ....und warum kann es nicht bleiben, wie es ist...??? wen stört das vorhandene...??
    fragt J. Jacobs

HERAUSGEBER / REDAKTION

(KEINE Auskünfte zu in den Beiträgen erwähnten Organisationen/Institutionen!)

 c/o CS : COMM
Reinhard Kuchel
 Kampmoorstraße 6
25451 Quickborn


 

 

Telefon: 04106 77 30 77

Mobil: 0160 775 70 06

Mail: info@Quickborn1.info