A7-Brücke erhält Höhenkontrolle

Für Kastenwagen wie diesen dürfte die Fahrt über die Brücke bald unmöglich sein ....
Für Kastenwagen wie diesen dürfte die Fahrt über die Brücke bald unmöglich sein ....

14.6.2020 | Nach einer Stunde intensiver Diskussion im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt stand fest: Die Brücke im Zuge der Ulzburger Landstraße über die A7 erhält eine Höhenkontrolle, aber eine von der Verwaltung vorgeschlagene Einbahnstraßen-Regelung ist zumindest vorerst vom Tisch.

 

Die Verwaltung hatte eine Vorlage auf die Tagesordnung setzen lassen, in der die Stadt die Befugnis erhalten sollte, eine temporäre Einbahnstraßenregelung umzusetzen: Der Autoverkehr von Norden sollte über die Brücke fließen dürfen, von Süden sollte er über den Öhlmühlenweg und den Schmalmoorweg zur A7-Auffahrt geleitet werden. Auf der Brücke sollte dazu nur eine Fahrspur für Autos eingerichtet werden, die andere sollte für Fahradfahrer und Fußgänger in beiden Richtungen passierbar sein. Außerdem sollte die bestehende Einbahnstraßenregelung am Schmalmoorweg umgekehrt werden.

Seit langem ist die Problemlage an der Brücke bekannt: Sie ist so schmal, dass nur Fahrzeuge bis zu einer Breite von max. 2 m erlaubt sind, für Fußgänger stehen nur 70 cm schmale Kappen zur Verfügung, Fahrradfahrer müssen auf der Fahrbahn fahren. Eine Verkehrszählung im November hat ergeben, dass von den 6.400 Kraftfahrzeugen, die das Nadelöhr täglich passieren, rund 960 Fahrzeuge die Brücke verbotswridig passieren, vor allem Lieferwagen und SUVs mit einer Breite von deutlich mehr als 2,0 m passieren. (Ganz abgesehen, dass schon "normale" Pkw in der Regel die 2-m-Marke überschreiten).

 

Jetzt führte die Verwaltung aber noch ein anderes Argument an: In der Morgenspitze, aber vor allem in der Nachmittagsspitze komme es zu einem nennenswerten Rückstau der Linksabbieger vor der Kreuzung Friedrichsgaber Straße, der bis zu 400 m lang sein könne. Selbst bei geänderter Ampelphase (eigenständige Grünphase für Linksabbieger) würde der Rückstau auf der L76 nach Auffassung der Verwaltung keinen zügigen Abfluss aus der Ulzburger Landstraße garantieren.

 

Außerdem sah die Verwaltung in ihrem Vorschlag eine Verbesserung der Situation für Radfahrer.

 

Engagierte Diskussion

Die Diskussion zu diesem Tagesordnungspunkt wurde nicht vom regulären Ausschuss-Vorsitzenden Bernd Kleinhapel geleitet, der die Sitzung verließ, weil er an der Strecke wohnt und damit befangen sein könnte, den Vorsitz übernahm Julian Huemke (SPD).

 

Zwei anwesende Bürger konnten in dem Vorschlag nichts Positive erkennen, im Gegenteil: Die neue Straßenführung sei in einem sehr schlechten Zustand und Fahrradfahrer seien schon jetzt auf dem Öhlmühlenweg, an dem es keinen Fahrradweg gebe, in großer Gefahr. Diese würde sich bei einer Steigerung des Autoverkehrs deutlich erhöhen.

 

So konnten in der Ausschuss-Debatte SPD, FDP und Grüne dem Argument von Bürgermeister Köppl und Robert Hüneburg (CDU), wer generell für eine Verbesserung der Quickborner Radfahrer-Situation sei, müsse diesem Vorschlag zustimmen, nicht so recht folgen. Frederike Rübhausen (FDP): „Wenn jetzt Radfahrer die Brücke passieren, fahren die Autofahrer die 30 Sekunden brav hinterher, das ist überhaupt kein Problem!" Und ihr Fraktionskollege Thomas Beckmann brachte noch ein ganz anderes Argument ins Spiel: Was denn bitte der Ausbau der neuen Strecke kosten würde, wenn der Test nach den geplanten 2 Jahren erfolgreich wäre? Antwort der Verwaltung: 1,4 Millionen Euro!

 

Nachdem sich abzeichnete, dass der Vorschlag der Verwaltung keine Mehrheit finden würde, zog Köppl den Antrag zumindest vorerst zurück. Allerdings soll der in der Vorlage enthaltene Vorschlag, eine Höhenkontrolle von 2,10 m einzurichten, um den Schwerlastverkehr zu verhindern, umgesetzt werden. Einer der Zuhörer hatte dazu nach der Sitzung noch einen kreativen Vorschlag: „Man könnte doch die Stadttore aus der Innenstadt umsetzen ..."

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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