7.7.2019 | Die FDP-Fraktion in der Quickborner Ratsversammlung fordert in einer Pressemeldung Bürgermeister Köppl auf, sich auf seine Kernaufgaben als Quickborner Verwaltungschef zu konzentrieren, statt die eigene Verwaltung mit einem Angebot für eine weitere Verwaltungsgemeinschaft mit dem über 70 km entfernten Ascheberg am Plöner See zu beschäftigen.
Die Liberalen reagieren damit auf eine Veröffentlichung in der örtlichen Presse über die Ausarbeitung eines solches Angebotes, die von Köppl in den politischen Gremien bestätigt wurde.
Nach Auffassung der FDP gibt mehr als genug Herausforderungen, die für Quickborn als wachsende Stadt zu bewältigen sind. Erst kürzlich hatte der frisch gewählte Ortsvorsitzende und Vize-Fraktionschef Thomas Beckmann einen Gesamt-Plan für Quickborn angemahnt, da aktuell hauptsächlich nur auf anstehende Themen reagiert werde statt vorausschauend zu agieren.
Beckmann:„Der Haushalt ist marode und steuert von einer Rekordverschuldung zur nächsten. Die Entwicklung der Infrastruktur hält mit dem Bevölkerungswachstum nicht Schritt. Die Verwaltung ächzt
unter der Aufgabenlast und ist oft genug nicht in der Lage, die Politik frühzeitig in die Entscheidungsfindung einzubeziehen. So kommt es immer wieder zu unvollständigen und fehlerhaften
Last-Minute Vorlagen, die die Politik zwingen, ohne ausreichende Beratungszeit und unter Verlust von Gestaltungsmöglichkeiten entscheiden zu müssen. Die wichtigen laufenden Sanierungen und
Neubauten von Schul- und Kitastandorten, die Entwicklung von Wohn- und Gewerbebebauungsplänen, die Sanierung von Straßen und Radwegen und vieles mehr bedürfen der vollen Konzentration der
Quickborner Verwaltung!"
„Wir könnten viel mehr für Quickborn erreichen, wenn der Bürgermeister sich auf die Quickborner Themen und Herausforderungen konzentrieren würde“, ist Beckmann überzeugt und
ergänzt: „Wir müssen vorausschauend planen und dabei einen größeren Gestaltungsspielraum nutzen statt lediglich permanent Salamischeiben-Weise mit hohen Geldbeträgen kurzfristig auf Bedarfe zu
reagieren. Dafür soll und muss die volle Kraft von Verwaltung und Bürgermeister zur Verfügung stehen. Die Verwaltung von weit entfernten Gemeinden zählt dabei nicht auf das Wohl von Quickborn
ein.“
Für die FDP ist zudem der Verdacht nicht ausgeräumt, dass bei den permanent steigenden Kosten für die Quickborner Verwaltung die Verwaltungskosten für die Verwaltungsgemeinschaften
quersubventioniert werden. Damit würde der Quickborner Steuerzahler am Ende die Verwaltungsgemeinschaften mitfinanzieren. Deshalb hat die FDP seit längerer Zeit den Bürgermeister immer wieder
aufgefordert, die vergleichbaren Kosten für die Kernverwaltung in Quickborn aufzuzeigen. Trotz mehrfacher Aufforderung habe der Bürgermeister sich allerdings bisher nicht im Stande
gesehen, die Quickborner Pro-Kopf-Kosten zu benennen, sei aber erstaunlicherweise in der Lage, für fremde Verwaltungen Pro-Kopf-Kosten von um die 100 Euro anzubieten.
„Es verwundert doch sehr, wie der Bürgermeister davon ausgeht, mit zusätzlichen Verwaltungsgemeinschaften das Quickborner Personal besser auslasten zu können, wenn jetzt schon Projekte
zurückstehen müssen, weil nicht hinreichend Personal zur Verfügung steht, um diese zu bearbeiten und von Überlastung gesprochen wird“, gibt Annabell Krämer, Fraktionsvorsitzende der
Quickborner Liberalen, zu bedenken. „Wir befürchten deshalb erhebliche Risiken für den Quickborner Haushalt zu Lasten von uns allen und bezweifeln, dass mit einem rechnerischen Erlös von
vielleicht ein paar zehntausend Euro verbunden mit den Risiken einer weiteren Verwaltungsgemeinschaft die besorgniserregende Situation unser städtischen Finanzen in den Griff zu bekommen
ist.“
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