21.1.2019 | Einen hochkarätigen Gast konnte die SPD Quickborn zu ihrem traditionellen Neujahrsempfang begüßen: Enrico Kreft, der schleswig-hosteinische SPD-Spitzenkandidat zur Europawahl,
war aus Lübeck angereist, um für sozialdemokratische Positionen zu werben.
Rund 100 Gäste waren in den AWO-Treff gekommen, neben zahlreichen Ortspolitikern auch Hartmut Kretschmer, Vorsitzender des SPD-Ortsverbandes in Quickborns Partnerstadt Malchow, und Katrin Fedrowitz, Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes Segeberg und Ortsvorsitzende in Norderstedt. Als „Hausherrin" begrüßte AWO-Ortsvorsitzende Elke Schreiber die Gäste.
In seiner Rede warb Kreft für eine möglist hohe Wahlbeteiligung bei der Europawahl, um die Europäische Union zu festigen. Ziel müsse eine Beteiligung von über 50 Prozent sein. Es gelte, gemeinsam für die Demokratie einzustehen und sich der Bedrohung gegen Rechts entgegenzustellen. Er habe eine solche Entwicklung wie in den letzten Jahren lange Zeit nicht für möglich gehalten. Er erinnerte daran, dass auch schon vor 1933 die Pläne der Nationalsozialisten bekannt gewesen seien. Zur Europawahl müsse es darum gehen, deutlich zu machen, was die Europäer verbindet. Als ehemaliger DDR-Bürger sei er entsetzt, dass es wieder Grenzen in Europa gebe wie z.B. bei der Fahrt nach Dänemark. Auch Unternehmen aus Schleswig-Holstein seien auf einen offenen Binnenmarkt angewiesen.
Als Beispiel für die positive Arbeit der EU nannte Kreft die Mobilfunk-Inlandstarife auch im Ausland und die Datenschutzgrundverordnung. Er plädierte für eine angemessene Besteuerung der Internet-Giganten in Europa und beklagte, dass über den Aufwand für die Flüchtlingsbetreuung viel gesprochen werde, man sich über die 54 Mrd. Euro, die dem Staat durch die ”unanständigen" Cum-Ex-Geschäfte vorenthalten worden seien, kaum aufrege.
Er berichtete von einem Besuch auf dem Balkan und seinem Eindruck, wie fragil die europäische Friedensordnung inzwischen sei. Kreft.„Europa muss ein Zukunftsprojekt bleiben, damit wir weiter in Frieden und Wohlstand leben können!"
In der anschließenden Diskussion sprach sich der Kandidat u.a. für ein Initiativrecht für das europäische Parlament, für einen neuen Anlauf zur Verabschiedung eine europäischen Verfassung und eine stärkere Ausrichtung der Agrarsubventionen auf Nachhaltigkeit aus.
Lenuweit: Zum Bürger hingehen
In seiner Begrüßung hatte der SPD-Ortsverbandsvorsitzende Tom Lenuweit berichtete über die Arbeit der örtlichen SPD. Bei der Kommunalwahl sei man „noch einmal davon gekommen". Die Fraktion habe das Problem gehabt, vier bewährte Kräfte ersetzen zu müssen. In diesem Zusammenhang erinnerte Lenuweit an den Ratsherrn Wolfgang Tröger, der vor kurzem verstorben war. Er hinterlasse eine große Lücke. Durch die neuen Fraktionsmitglieder wie z.B. Julian Huemke würden aber viele neue Ideen in die Arbeit einfließen, ohne die erfahrenen Ortspolitiker zu verprellen. Nach den guten Erfahrungen bei der Kommunalwahl würde die SPD Quickborn auch bei der Europawahl nicht nur mit Ständen präsent sein, sondern sie würde verstärkt darauf setzen, mit Hausbesuchen auf die Bürgerinnen und Bürger zuzugehen.
Enrico Kraft wurde 1978 in Grevesmühlen in der ehemaligen DDR geboren. Nach dem Abitur in Lübeck, wor er seit gut 20 Jahren auch wohnt, ging er zwei Jahre zur Bundeswehr, die er als Reserve-Offizier verließ. Nach dem anschließenden Jura-Studium arbeitet er heute in einem Hamburger Verlag. Parteipolitisch ist er u.a. als Mitglied des SPD-Landesvorstandes Schleswig-Holstein und als Vorsitzender der Jungen Europäischen Föderalisten aktiv.
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