27.5.2018 | Eine Hommage an das Quickborner Naturerlebnis hat der Künstler Hans Werner Seyboth mit seinem Buch „Himmelmoor" vorgelegt.
Mit 47 Fotos und 20 Zeichnungen erfährt das Himmelmor eine „künstlerische Würdigung", wie Rainer Neumann in seinem Nachwort schreibt.
In seinem Vorwort legt der in Quickborn lebende Künstler seine besondere Beziehung zum Himmelmoor dar. Seine erste Begegnung gehe auf das Ende der Siebziger Jahre zurück, als er mit einer
Exkursion viel über Flora und Fauna des größten Hochmoores in Schleswig-Holstein erfuhr. Etwa zeitgleich beschäftigte sich die Geschichtswerkstatt mit den Kriesgefangenen, die als Zwangsarbeiter
im Moor Torf stechen mussten. Die Tragweite des Torfabbbaus sei ihm erst richtig bewusst geworden, als die Grünen 1986 erstmals die politische Forderung aufstellten, den Torfabbau einzustellen.
2013 wurde der „Träger- und Förderverein Henri-Goldstein-Haus" gegründet, der das Haus auf dem Gelände der Torffabrik zu einer Gedenkstätte ausbauen will, in dem die jüdischen Gefangenen
untergebracht waren. Der 2006 gegründete Förderverein Himmelmoor hat sich zum Ziel gesetzt, an der Entwicklung und Erhaltung des Moores und am Ausbau der Wege mitzuwirken. „Diese ganz persönliche
Betrachtung der Geschichte war nötig, damit die Präsentation der Fotos und Zeichnungen nicht als bloßes 'Bilderbuch' verstanden wird", heißt es abschließend.
Die folgenden Fotos zeigen das Moor zu den unterschiedlichsten Jahreszeiten: die Wolkenspiegelung im Mai, Sonnenuntergang im Februar, im melancholischen
November-Nebel, Kontraste im Schnee bis zu grafischen Eisimpressionen. Auch die Gleise der Torfbahn fanden ihren künstlerischen Weg in das Buch.
Im zweiten Teil des Buches präsentiert Seyboth seine Zeichnungen des Moores, die er in charakteristischer Weise mit Farbstiften fertigt. „Die Stifte sind wie Wege: hart und beschwerlich oder weich und flüssig in der Bewegung. Bis eine notwendige Rast den stumpf werdenden Stift erlöst. Manchmal muss ich mich zu diesem Spaziergang zwingen. Aber nach so einem Erlebnis ist auch der anfängliche Zwang vergessen." So lässt uns der Künstler an seiner Arbeit teilhaben.
Selbst in der verkleinerten Wiedergabe entfalten die teils großformatigen Werke (z.B. 100 x 35 cm) ihre beeindruckende Wirkung, wie z.B. das Motiv „Himmel über dem Himmelmoor."
Das Hardcover-Buch im Format 20 x 20 cm ist zum Preis von 10 Euro direkt beim Künstler unter hw.seyboth@web.de zu bestellen. Wer Arbeiten im Original sehen möchte, kann Seyboth jeden Mittwoch von 10 bis 17 Uhr (oder telefonischer Anmeldung: 0177 24 86 695) in seinem Atelier auf dem Hof Hörnerkamp, Hörnerkamp 13, in Henstedt-Ulzburg besuchen. Wer nicht gleich ca. 600 Euro für eine Original-Farbstiftzeichnung ausgeben möchte, kann typische Seyboth-Arbeiten auch schon für 2,50 Euro mit nach Hause nehmen. Dafür gibt es ansprechende Künstler-Postkarten, für 10 Euro kann man Repros von Zeichnungen mit einem hochwertigen Passepartout mit nach Hause nehmen.
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