„Lehrstunde" zum Thema Pressefreiheit am Bonhoeffer-Gymnasium

Rüdiger Dietze freute sich über seinen Gast, den Journalisten Christian Wermke (v.l)
Rüdiger Dietze freute sich über seinen Gast, den Journalisten Christian Wermke (v.l)

4.5.2018 |  Der ”Internationale Tag der Pressefreiheit" war Anlass für eine ungewöhnliche Begegnung im Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium: Der erfolgreiche Journalist Christian Wermke kehrte an seine alte Schule zurück, um mit Schülerinnen und Schülern über die Arbeit der Presse und ihre Rolle in einer Demokratie zu diskutieren.

 

Die Idee stammt von ehemaligen Absolventen der renommierten Deutschen Journalistenschule in München, die auch Wermke besuchte: Auszuschwärmen und in den Schulen, die man selbst besucht hat, für eine freie Presse zu werben. Rüdiger Dietze, am Bonhoeffer-Gymnasium zuständig für den Bereich Wirtschaft und Politik, griff das Angebot gerne auf und so kam Wermke am Donnerstag nach Quickborn, um über seine Arbeit zu berichten und über die Funktion der Presse zu diskutieren.

 

Zu Beginn der Doppelstunde mit dem 10. Jahrgang gab Wermke einen kurzen Einblick in seinen beruflichen Weg. Schon in der 9. Klasse absolvierte er ein Praktikum beim Quickborner Tageblatt, für das er während  der Schulzeit dann schon als freier Mitarbeiter tätig war. Nach dem Abitur und dem Zivildienst  studierte er in Hamburg Politikwissenschaften. In dieser Zeit arbeitete er bereits als freier Mitarbeiter für die Deutsche Presse-Agentur. Anschließend besuchte er für zwei Jahre die Deutsche Journalistenschule in München. Danach war er zunächst für 1 1/2-Jahre als freier Mitarbeiter für Focus-Online, den Bayerischen Rundfunk und den Tagesspiegel tätig, um dann in eine Festanstellung beim Handelsblatt in Düsseldorf zu wechseln. Nach dem Start bei der Digitalausgabe gehört der 32-Jährige jetzt schon drei Jahre dem Reporter-Team an und schreibt u.a. über deutsche Familienunternehmen.

 

Mit einer kleinen Übungsaufgabe vermittelte er den Schülerinnen und Schülern einen Eindruck, vor welcher Aufgabe Redakteure von Tageszeitungen immer wieder stehen: Auf einem Chart stellte er die Nachrichtenlage am 29. April dar und bat die Teilnehmer, die Prioritäten für die Gestaltung einer Titelseite zu setzen. Einige der Schüler skizzierten zur Beantwortung sogar ein Layout. Anschließend demonstrierte Wermke anhand verschiedener Blätter des Tages, wie unterschiedlich die Medien ihre Schwerpunkte setzen.

 

Weitere Themen waren der Pressekodex, die oftmals unterstellte Interessensgebundenheit der Medien, die Bedeutung der Pressefreiheit in einem Staat, die Einschätzung der „Reporter ohne Grenzen" zur Pressefreiheit in den Ländern der Welt, Beispiele für Fake News und die wachsende Bedeutung sozialer Medien für die Informationsgewinnung. Wermke zeigte Beispiele für Fake News im Internet und gab Tipps, wie falsche Bilder auf der Seite tineye.com zu entlarven sind. Dieses Thema stieß  bei den Schülerinnen und Schülern auf großes Interesse. Im Gespräch zeigte sich, dass die Jugendlichen durchaus über das Weltgeschehen informiert sind, auch wenn sie nicht (mehr) klassische Medien wie lineares Fernsehen (Wermke: Schaue ich auch nicht mehr ...) nutzen. Der Profi plädierte aber dafür, Angebote wie die „Tagesschau in 100 Sekunden" zu verfolgen, dann wüsste man zumindest das Wichtigste.

 

Mit der Veranstaltung bot das Bonhoeffer-Gymnasium seinen Schülerinnen und Schülers erneut eine spannende Begegnung mit dem "wahren Leben". Dietze dankte seinem Gast für einen aufschlussreichen Blick hinter die Kulissen des Medien-Geschäfts und die Erläuterungen zur Rolle der Presse. „Insgesamt war der Besuch ein wertvoller Beitrag, um die Medienkompetenz unser Schüler zu stärken und einen bewussten Umgang mit den Medien zu fördern. Auf Grund der guten Erfahrungen möchten wir solche Veranstaltungen auch in Zukunft durchführen."


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