Zu einer Passionsmusik lädt die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Quickborn-Hasloh in die Marienkirche ein: Unter der Leitung von Michael Schmult bringen Ulrike Meyer (Sopran), Claudia Zülsdorf
(Oboe), Kai Schöneweiß (Orgel) und die Quickborner Kantorei die Brockes-Passion von G.F. Händel zu Gehör.
Der Eintritt zu dem Konzert am Sonntag, dem 25. März, 17.00 Uhr in der Marienkirch ist frei.
Brockes-Passion von G.F. Händel
Die Brockes-Passion („Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende Jesus“, HWV 48) ist ein Passions-Oratorium von Georg Friedrich Händel mit einem Libretto des Hamburger Ratsherrn Barthold
Heinrich Brockes.
Der Text basiert auf dem Passionsgeschehen der vier Evangelien der Bibel, insbesondere des Matthäus-Evangeliums. Im Gegensatz zu den späteren Werken von Johann Sebastian Bach und anderen wurde er
hier nicht wörtlich übernommen, sondern auch in den Rezitativen in Versform nachgedichtet.
Brockes war mit Händel bereits 1702 in Halle und später auch in Hamburg zusammengetroffen. Zum Zeitpunkt der Komposition befand sich Händel allerdings schon in London.
Diese einzige geistliche Komposition Händels auf einen deutschen Text vertonte er vermutlich im Sommer 1716.
Die Originalpartitur ist verschollen. Die außergewöhnliche Wertschätzung der Brockes-Passion, die bereits Händels Zeitgenossen dem Passions-Oratorium entgegenbrachten, zeigt sich auch darin, dass
sich kein Geringerer als Johann Sebastian Bach das Werk kopierte.
Auch wenn Bach bei seiner Abschrift nur geringe Eingriffe vornahm, wird dabei doch die Verbindung der zwei großen Komponisten dokumentiert.
Die erste Aufführung des Werkes fand vermutlich schon 1716 im Hause von Brockes statt. Bei der öffentlichen Uraufführung am 3. April 1719 in der Hamburger Domkirche sang die Städtische Kantorei
unter der Leitung des damaligen Domkantors Johann Mattheson.
Der Textdichter Brockes stellt dem erzählenden Evangelisten mit der Tochter Zion und der Gläubigen Seele allegorische Figuren gegenüber, die das Geschehen reflektieren.
Mit kleinsten Mitteln (Sopran, Oboe, Orgel und Chor) wird bei diesem Konzert dies Werk erlebbar gemacht. Händels Chöre, die den Schriftgelehrten und dem jüdischen Volk ihre Stimme geben, können
so zwar nicht erklingen, wohl aber die Choräle als Antwort der zuhörenden Menschen, die von der Kantorei unter der Leitung von Michael Schmult gesungen werden.
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