Überraschende Kehrtwende der SPD Quickborn: In einem Antrag spricht sie sich gegen eine Schließung und Abriss der Goetheschule und für einen Erhalt des Schulstandortes an der
Goethe-Straße aus.
In den letzten Jahren hätten sich die Entwicklung der Schülerzahlen sowie die Prognosen für die Zukunft völlig verändert, heißt es in einer Presseerklärung der SPD-Fraktion. Dies zeige sich u.a.
am steigenden Bedarf der Kita-Plätze und Betreuungsplätze für Kinder im Vorschulalter. Diese Entwicklung werde sich zwangsläufig auf den Bedarf von Räumlichkeiten bei den Grundschulen und den
weiterführenden Schulen auswirken.
Darüber hinaus würden zusätzliche Raumkapazitäten aufgrund neuer Lernkonzepte, kleinerer Klassengrößen, Lernförderung und Integrationsklassen notwendig. Des Weiteren müssten aber auch die
zukünftigen Anforderungen an Ganztagsschulen bzw. längere Betreuungszeiten in den Schulen berücksichtigt werden. Entwicklung und Anforderungen hätten die bisherige Schulentwicklungsplanung völlig
überholt und zur Makulatur werden lassen.
„Das heißt, es muss neu gedacht und es müssen alle Optionen für die Zukunft offengehalten werden“, so der SPD-Ratsherr Karl-Heinz Marrek. „Schließung und ein Abriss der vorhandenen Schulgebäude
ist hier die falsche Option."
Eine Schließung oder gar ein Abriss von vorhandenen Schulgebäuden und materiellen Unterrichtskapazitäten müssten daher nach Ansicht der SPD Quickborn verhindert werden. Diese Ressourcen würden in
Kürze dringend benötigt.
Die SPD Quickborn fordert daher, den Standort und die Gebäude als Schulstandorte zu sichern. Die vorhandene Bausubstanz müsse so erhalten bleiben und bedarfsgerecht saniert werden, so dass ein
Schulbetrieb weiter möglich sei.
SPD Fraktionsvorsitzende Astrid Huemke weist auch auf die rege Bautätigkeit in Quickborn und den zusätzlichen Bedarf an Kita und Kindergartenplätze hin. „Vor dem Hintergrund der Ausweisung neuer
Baugebiete und dem Bau weiteren Wohnungen für Familien in Zentralbereich Quickborns muss das städtische Grundstück im Bereich der Goetheschule auch als neuer Standort für Kita und
Kindergartenplätze gesichert und ausgebaut werden“, so Astrid Huemke.
Die SPD werde daher einen Antrag zum Erhalt des Schulstandortes im zuständigen Ausschuss stellen, der lauten wird:
Es ist unbestritten, dass es in den nächsten Jahren mehr Kinder in Deutschland geben wird. Dies wird auch für Quickborn zu einer Herausforderung diesem Mehrbedarf an Schulen gerecht zu
werden.
Antrag zu dem aktuellen Schulstandort Goetheschule:
Die SPD Quickborn stellt den Antrag den Schulstandort Goetheschule zu erhalten. Die Verwaltung wird beauftragt den Mindestsanierungsbedarf für das Hauptgebäude einschließlich der Nebenbauten
zu ermitteln.
Zusätzlich ist zu untersuchen, ob die Einbindung einer Kindertagesstätte besteht.
Zielsetzung soll eine Ganztagsschule mit längeren Betreuungszeiten sein.
Begründung:
Mittelfristige Sicherung von Schulplätzen in Quickborn um den steigenden Bedarf, ausgelöst durch eine erhöhte Geburtenrate, Zuwanderung und Ausweisung von Wohnbaugebieten
abzudecken.
Noch im Juni 2015 hatten sich CDU, SPD und Bündnis9/Die Grünen in einer gemeinsamen Erklärung für einen Umzug der Goetheschule in das Schulzentrum Süd ausgesprochen, lediglich die FDP hatte stets für die Sanierung der Goethe-Schule plädiert. Ob der Schwenk der SPD sich angesichts der Mehrheitsverhältnisse in der Ratsversammlung in praktische Politik umsetzen wird, ist allerdings fraglich. Die bisherigen Partner in dieser Frage CDU und Grüne verfügen hier mit 13 + 4 = 17 Stimmen über die Mehrheit, SPD und FDP bringen es nur auf 8 + 3 = 11 Stimmen. Darüber hinaus ist mit Ulf C. Hermanns-von der Heide ein fraktionsloser Abgeordneter in dem Gremium vertreten.
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Genutt (Donnerstag, 14 Dezember 2017 21:31)
Guten Abend, woher haben Sie denn die Info? Die SPD weiß angeblich von nichts?!
0163/3819585