Ein Tag gegen Gewalt genügt nicht

GUDELIUS: Augenblick mal!

 

Hier schreibt der Quickborner Autor Peter Gudelius einmal in der Woche zu Themen der Stadt, des Landes und der Welt. Was sich kritisch liest, mal mehr, mal weniger zugespitzt, will als Anregung verstanden sein und zum Nachdenken verführen. Herausgeber und Redaktion weisen darauf hin, dass die Beiträge die Ansicht des Kolumnisten wiedergeben.

Weitere Beiträge des Autors finden Sie in seinem Blog „Sprach-los".

 

Heute ist der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Überall in der Welt weht die Fahne „Frei leben – ohne Gewalt“, auch in Quickborn. Hier wurde sie am 21. November vor dem Rathaus gehisst.

Gut, dass es diesen Tag gibt. Und doch will sich keine reine Freude einstellen. Viel zu viele Frauen und Mädchen sind immer noch Gewalt ausgesetzt. Diese Gewalt ist nicht weit weg, irgendwo im Ausland. Nein, sie ist hier. Und sie ist nicht anonym. Sie findet nicht auf der Straße statt, sondern vor allem zu Hause, vielleicht in der Wohnung nebenan.

Das ist keine Schwarzmalerei. Das Frauenhaus in Pinneberg ist „ausgebucht“, kann keine schutzbedürftigen Frauen und Mädchen mehr aufnehmen. Wo finden sie Schutz? Sieht es in anderen Frauenhäusern besser aus? Es ist zu befürchten: nein.

Und fast schlimmer noch: Wenn Frauen den Schutz des Frauenhauses verlassen können und voller Hoffnung eine eigene Wohnung suchen, wird ihnen diese Hoffnung nicht selten genommen. Sie sind als Mieterin nicht willkommen.

Wenn das Frauenhaus die letzte und vielleicht unerreichbare Lösung ist, wenn die Wohnungssuche den neu gefassten Mut raubt  – was dann? Wo und wie Hilfe zu finden ist, zeigt eine Ausstellung im Quickborner Rathaus.

So wichtig schnelle Hilfe ist, sie allein löst das Problem nicht. Ein Tag im Jahr gegen Gewalt an Frauen und Mädchen genügt nicht. Jeden Tag müsste es darum gehen; denn der Hang zur Gewalt lässt sich nur wegerziehen. Das ist eine Aufgabe, die viel guten Willen, viel Energie und viel Geduld erfordert. „Terres des Femmes“ hat sich weltweit diese Aufgabe vorgenommen und verdient jede Unterstützung, und zwar von jedem, auch in Quickborn.


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