3.2.2025 / Es war die letzte Amtshandlung für Kristina Preiß, die scheidende Leiterin der Stadtbücherei Quickborn, und dazu eine sehr erfreuliche: Gemeinsam mit Gästen aus der Politik,
der Verwaltung und dem Bibliothekswesen sowie zahlreichen Bürgern konnte sie die offizielle Einweihung der Stadtbücherei Quickborn nach der grundlegenden Umgestaltung zu einem „Dritten Ort"
feiern.
Preiß dankte in ihrer Begrüßung allen, die zum Gelingen des langen Veränderungs-Prozesses beigetragen hätten (in chronogischer Reihenfolge): ihrem Team in der Stadtbücherei, Fachbereichsleiter Carsten Möller, den Entschdungsträgern der Stadt Quickborn, die erkannt hätten, welch großen Mehrwert eine moderne Bücherei als Begegnungsstätte für die Bevölkerung darstellt, den Mitarbeitern in der Stadtplanung (u.a. Sabine Böning), die die Stadtbücherei in das Projekt „Belebung der Innenstadt" einbezogen hätten, der Bibliotheksberaterin Julia Bergmann, der Büchereizentrale Schleswig-Holstein und ihrem Direktor Oke Simons, den Architekten, der Quickborner Bauabteilung und allen Handwerkern.
Jürgen Scharley, der als 2. stellv. Bürgermeister Bürgermeister Thomas Beckmann vertrat, begrüßte u.a. Bürgervorsteherin Annabell Krämer und Astrid Huemke, die Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Kultur und Freizeit. Man feiere nicht nur die Neueröffnung der Bücherei, sondern die Eröffnung als „Dritter Ort". Der Begriff entstamme der Soziologie: Als „Erster Ort" werde der Wohnsitz und die Verbindung mit der Familie bezeichnet, der „Zweite Ort" sei die Schule, Uni oder Arbeitsstätte. Der „Dritte Ort" sei ein Ort, an dem Wissen, Kultur, Freizeitgestaltung und nachbarschaftliche Gemeinschaft aufeinander treffen. Ein solcher Ort möchte die Stadtbücherei sein, „nennen wir sie doch einfach das 'Wohnzimmer' der Stadt", so Scharley.
Er ließ den umfangreichen Umwandlungsprozess noch einmal Revue passieren. Bereits 2022 begann er mit einem „Design Thinking"-Prozess. Durch Brainstormings und Interviews der Zielgruppen wurden neue Ideen entwickelt. Nach einer Testphase diente das Nutzer-Feedback als Grundlage für die weitere Verbesserung. Im Frühjahr 2024 starteten die Umbaumaßnahmen. Es entstand eine einladende und flexible Möblierung, die dazu beiträgt, dass sich jeder wohlfühlt. Dazu wurden verschiedene Bereiche geschaffen:
- Ruhige Lesebereiche mit bequemen Sesseln
- Nischen mit Einzelarbeitsplätzen und Plätzen für Gruppenarbeit
- ein großer mobiler „Community Table" z.B. für die Durchführung von Workshops
- variable Tischelemente für Gruppenarbeit oder Einzelarbeitsplätze
- ein Multifunktionsraum
- Sofas zum Plaudern
- ein kundenfreundlicher „Service Table", an dem man auf Barhockern sitzen kann
- Infopoint im hinteren Bereich
- bessere Trennung zwischen Kinder- und Jugendbereich mit entsprechender Möblierung
Oke Simons, Direktor der Büchereizentrale Schleswi-Holstein und Geschäftsführer des Bücherei-Vereins Schleswig-Holstein, überbrachte - auch im Namen des Vorsitzenden der Zentrale Hans-Joachim Grote - die Glückwünsche der Institutionen. Der Design Thinking-Prozess habe zu sehr einladenden Räumen geführt, die die Arbeit von Bibliotheken sehr gut unterstützten.
Aufgabe der Bibliotheken in der heutigen Zeit sei:
- Ort der Informations- und Wissensversorgung
durch (digitale) Medien > Teilhabe an der digitalen Welt
- Ort der Produktivität
als Ort der Begegnung, an dem gemeinsam etwas geschaffen wird; Technikangebote, die dazu führen, dass Menschen sich
neuer Technologie vertraut machen
- Forum der Stadtgesellschaft
als Teil des Netzwerks „Kulturelle Bildung"; ein Veranstaltungsort für alle; Beispiele in Quickborn: die „Strick und Schnack"-
Reihe und die „Bewegte Mittagspause"
Bibliotheken seien aber auch Orte der Demokratie. Sie könnten durch ihren Bestand und ihre Programme demokratische Grundwerte vermitteln. Sie seien auch Orte des lebenslangen Lernens.
Quickborn habe die Bedeutung der Bibliotheken erkannt und sich auf den Weg gemacht, die Arbeit der Stadtbücherei weiter zu verbessern. Simons lobte die jahrzehntelange Unterstützung des Bücherei-Vereins durch die Stadtbücherei Quickborn, die aber auch die Dienstleistung des Vereins gern genutzt habe. Sie war die einzige im Kreis Pinneberg, die eine Fahrbibliothek eingerichtet hatte.
Zum Abschluss dankte er im Namen des Bücherei-Vereins der scheidenden Büchereileiterin Kristina Preiß. Sie habe in Quickborn Großartiges geleistet, sei wichtige Ansprechpartnerin und auch offen für neue Ideen gewesen.
Im Anschluss an die Einweihung wurde Kristina Preiß als Büchereileiterin verabschiedet und Elisabeth Baumann als ihre Nachfolgerin vorgestellt (wir berichteten). Bei Waffelgebäck und Getränken konnten zum Ausklang Einzelgespräche geführt werden.








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