Gedenken an Herbert Lau

Im September 2021 übergaben Herbert Lau und sein Sohn Peter (v.r.) das umfangreiche Foto-Archiv an die Stadt Quickborn
Im September 2021 übergaben Herbert Lau und sein Sohn Peter (v.r.) das umfangreiche Foto-Archiv an die Stadt Quickborn

20.12.2023 | Mit einer Schweigeminute hat die Ratsversammlung in ihrer letzten Sitzung des Jahres am 18.12.2023 des Quickborner Journaiisten und Fotografen Herbert Lau gedacht, der am 30. November im Alter von 88 Jahren verstorben war.

 

Bürgervorsteherin Annabell Krämer würdigte den Verstorbenen: „Herbert Lau ist in Quickborn geboren und aufgewachsen. Der Journalist und leidenschaftliche Fotograf Herbert Lau hat über Jahrzehnte u.a. in Quickborn und auch direkt im Auftrag der Stadt Quickborn Bilder von Orten, Ereignissen, Veranstaltungen und Personen angefertigt. Auf diese Weise hat er ein zeitgeschichtlich wertvolles Archiv aufgebaut. In Verhandlungen mit der Stadt Quickborn zum Erwerb des Archivs konnte lange Zeit keine Einigung erzielt werden. Aber im Jahr 2021 gelang es dem damaligen Bürgermeister Thomas Köppl im persönlichen Gespräch mit Herbert Lau und seinem Sohn, die Übertragung des Archivs auf die Stadt Quickborn zu vereinbaren. 10 Aktenordner mit tausenden Negativen und Reproduktionen sowie Fotobücher darf die Stadt Quickborn seitdem ihr Eigentum nennen. Die Familie Lau hat der Stadt Quickborn ein Geschenk von unschätzbarem Wert gemacht.

Die Stadt Quickborn wird das Vermächtnis von Herbert Lau in Ehren halten. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie."

Wertvolle Aufnahmen aus der Historie Quickborns

Über die Übergabe des wertvollen Archivs hatte Quickborn1 im Herbst 2021 berichtet:

 

Bereits vor zwei Jahren hatte der inzwischen 86-jährige Lau sein Fotoarchiv „Norderstedt“ an die Stadt Norderstedt verkauft. Dieses Archiv beinhaltete Fotos aus dem Bereich Norderstedt für viele Jahre.  Das Norderstedter Archiv umfasste rund 3.000 Originalnegative und diverse Reproduktionen. Die Stadt Norderstedt konnte das Archiv mit finanzieller Unterstützung der Fielmann-Stiftung erwerben.

 

Quickborns Bürgermeister Thomas Köppl: „Da waren wir zugegebenermaßen etwas neidisch, denn ein Kaufangebot konnten wir in Ermangelung entsprechender Mittel nicht machen“. Dank eines ungenannten Sponsors konnte die Stadt jetzt aber doch den Quickborner Teil des Lau-Archivs übernehmen. Die Geschichtswerkstatt unter Irene Lühdorff wird das umfangreiche Material in ihre Obhut nehmen und in den neuen Räumlichkeiten lagern, die die Stadt vor kurzem zur Verfügung gestellt hat.

 

Herbert Lau hatte das Archiv vor Jahren zunächst an seinen Sohn Peter Lau übertragen, der das Material in seiner Norderstedter Steuerberater-Praxis lagerte. Die ursprüngliche Intension war, dass das Archiv im Familieneigentum verbleibt. Der in Quickborn wohnhafte Peter Lau sollte daher das Archiv pflegen und später wiederum an seinen Sohn übertragen. Nach intensiven Gesprächen innerhalb der Familie ist man jetzt aber zu dem Schluss gekommen, dass das Archiv in den Händen der Stadt Quickborn schon jetzt sinnvoll genutzt und für die Zukunft verwahrt werden kann.

Das Quickborner Archiv ist wesentlicher umfangreicher und reicht viel weiter zurück als der Norderstedter Teil. Es umfasst 10 Aktenordner über rund 100 Jahre fotografierte Zeitgeschichte von Quickborn, mit Negativen und entsprechenden Inhaltsverzeichnissen. In jedem Ordner sind rund 1.300 Negative.  Es sind unwiederbringliche Fotos von Straßen, Gebäuden, Prominenten, Bürgermeistern, Politikern etc. . Hinzu kommen Reproduktionen, Fotobücher, gesammelte und reproduzierte Postkarten usw. bis in die Zeit um das Jahr 2015. Es wurden Negativhüllen verwendet, die extra angefertigt wurden und keine chemischen Auswirkungen auf die Negative haben sollen.

Es sind besondere stadtgeschichtliche Ereignisse dabei, wie z.B. die Feierlichkeiten zur 600-Jahrfeier mit der Eröffnung des Holsten-Stadions oder die Schau der Sternsiedlung mit der Eröffnung durch den damaligen Sternchef Henri Nannen. Aber auch die Inbetriebnahme des Freibades, die Grundsteinlegung und tlw. die Eröffnung der Gymnasien und der spektakuläre Fackellauf des TuS-Leichtathleten Manfred Bense mit der Olympiaflamme durch Quickborn in Richtung Kiel-Schilksee. Hinzu kommen noch diverse Baumaßnahmen, wie zum Beispiel der Bau der Goetheschule oder des Rathauses - von der Grundsteinlegung über das Richtfest bis zur Einweihung mit Innenminister Dr. Uwe Barschel. Das Umfeld des AKN-Bahnhofes mit ZOB, Geschäften und des Güterverkehrs sind ebenso dabei, wie der Abriss und die Umgestaltung des Bahnhofkomplexes in das heutige Forum. Und wer sich wundert, dass in Zeiten, als es noch keine Foto-Drohnen gab, Aufnahmen aus großer Höhe entstanden sind: Lau durfte  auf die Drehleiter der Feuerwehr klettern.

Es finden sich Bilder über Rettungseinsätze von DRK und Feuerwehr, Fotos von Mord und Selbsttötung. Die Quickborner Winter mit Schneeverwehungen und gesperrten Straßen und immer wieder Löscheinsätze der Freiwilligen Feuerwehr im Himmelmoor mit Hilfe eines Schienenlöschfahrzeuges. Auch Arbeitseinsätze im Moor sind ebenso fotografisch dokumentiert wie die Porträts der Himmelmoor-Betriebsleiter August und Hunhold Nütz sowie des Pächters vom Himmelmoor, Hermann Hornung aus Einfeld.

Einen großen Raum nehmen die Porträts der örtlichen Architekten, Politiker, Bürgermeister, Bürgervorsteher und z.B. des Magistrats ein. Aber auch die Auftritte der Schauspieler Gert Fröbe und Heinz Reinke sind im Bild festgehalten, wie Veranstaltungen zur Stadtgründung, Städtepartnerschaften u.v.a. mehr.

Bürgermeister Thomas Köppl ist sichtlich stolz, aber auch dankbar: „Es hat immer mal wieder Gespräche mit der Familie Lau über das Archiv gegeben. In dem Zusammenhang danke ich auch noch einmal unserem ehemaligen Ersten Stadtrat Klaus-H. Hensel und Irene Lühdorff von der Geschichtswerkstatt der VHS dafür, dass auch sie an dem Thema drangeblieben sind. Die Stadt Quickborn bedankt sich aber ganz nachdrücklich bei der Familie Lau für den Entschluss, das Archiv der Stadt zu überlassen“.


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