Peter Stehr zum Ehrenwehrführer ernannt

16.12.2023 | Die Weihnachtsfeier der Quickborner Feuerwehr am vergangenen Samstag in Kramer’s Gasthof in Ellerau hatte ein besonderes Highlight: Der langjährige Wehrführer Peter Stehr wurde zum Ehrenwehrführer ernannt. An dem Abend wurden noch weitere Feuerwehrkameraden geehrt.

Mit Ablauf des Jahres, in dem man das 67. Lebensjahr vollendet, endet automatisch der aktive Dienst in der Feuerwehr – ob man will oder nicht. Peter Stehr wäre gerne noch weiter aktiv, denn er fährt nach wie vor sehr viele Einsätze der Feuerwehr mit. Aber am 31. Dezember ist damit definitiv Schluss, er wird dann Mitglied der Ehrenabteilung der Wehr.

Dieser Wechsel war vordergründig der Grund der Laudatio von Wehrführer Wido Schön für seinen Vor-Vorgänger im Amt. Peter Stehr wurde am 1. Februar 1977 Mitglied der Feuerwehr Quickborn, absolvierte schnell die erforderlichen Lehrgänge und wurde schon nach 7 Jahren zum Gruppenführer gewählt und im Februar 1988 zum stellvertretenden Wehrführer. Bereits drei Jahre später im Februar 1991 wurde Peter Stehr zum Wehrführer gewählt – und ahnte damals sicher nicht, dass er dieses Amt 18 Jahre bis 2009 ausüben würde. Damit hat er bisher die zweitlängste Amtszeit in der Geschichte unserer Feuerwehr. Lediglich Julius Peemöller, der erste Quickborner Wehrführer überhaupt, war mit 36 Dienstjahren von 1888-1924 noch länger im Amt.

Peter Stehr hat die Quickborner Feuerwehr durch seine Persönlichkeit und sein Handeln über viele Jahre geprägt. Die beiden wichtigsten Entscheidungen dabei waren ganz sicher zum einen im Jahre 1994 die Gründung der Jugendfeuerwehr Quickborn, die nach wie vor den Grundstein für den zukünftigen Nachwuchs der aktiven Wehr darstellt. Wie wichtig diese Entscheidung damals war zeigt sich in aller Deutlichkeit dadurch, dass quasi jedes Jahr aus der Jugendfeuerwehr neue Kameradinnen und Kameraden in die aktive Wehr kommen. Viele dieser ehemaligen Jugendfeuerwehr-Kameraden sind mittlerweile sogar selbst Führungskräfte bei der Feuerwehr Quickborn.

Zum anderen war es die Beschaffung der neuen, damals schwarzen Schutzbekleidung, die er gegen den Widerstand der Feuerwehrunfallkasse durchsetzte. Man muss sich heute mal vorstellen, dass die Feuerwehr damals noch mit den roten Plastikmänteln in die Brandbekämpfung gegangen ist. Nun gab es endlich diese gute neue Schutzbekleidung, die diesen Namen auch schlicht verdiente. Leider war aber die Unfallkasse der Feuerwehr damals einfach noch nicht soweit, eine solche auch zuzulassen. Tatsächlich hat die Kasse damals sogar eine Strafe von 20.000,- DM angedroht – das muss man sich heute einmal vorstellen - wenn Quickborn diese Schutzbekleidung beschafft. Mit Rückendeckung des damaligen Bürgermeisters Thonfeld hat Peter Stehr sich dagegen durchgesetzt und somit gegen alle Widerstände in Quickborn diese Schutzbekleidung eingeführt. Dies war gewiss ein sehr wichtiger Meilenstein für die Sicherheit der Kameradinnen und Kameraden.

Zum Abschluss seiner Laudatio überraschte Wido Schön dann Peter Stehr und die meisten Anwesenden damit, dass er auf Vorschlag des Feuerwehrvorstands durch die Stadt zum Ehrenwehrführer der Feuerwehr Quickborn ernannt wird. Sichtlich gerührt nahm Peter Stehr die Ernennung durch Bürgermeister Thomas Beckmann mit der dazugehörigen Urkunde entgegen. Zudem erhielt er einen Feuerwehrhelm mit der Wehrführerkennzeichnung und ein Fotobuch mit Bildern aus seinem Feuerwehrleben.

Bürgermeister Thomas Beckmann ernennt Peter Stehr zum Ehrenwehrführer

Beifall für den Ehrentanz des neuen Ehrenwehrführer und seine Frau

Ehrungen für verdiente Kameraden

Im weiteren Verlauf des Abends wurden weitere Kameraden geehrt.

Bürgermeister Beckmann zeichnete Daniel Dähn mit dem Brandschutzehrenzeichen in Gold aus.

Daniel Dähn erhielt für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst das Schleswig-Holsteinische Brandschutzehrenzeichen in Gold. Er ist seit 2017 stellvertretender Wehrführer der Wehr, nachdem er bereits von 2009 bis 2015 dieses Amt bekleidet hatte. Zudem ist Daniel Dähn stellvertretender Leiter der Feuerwehrbereitschaft des Kreises Pinneberg und in dieser Funktion häufig bei überregionalen und komplexen Einsätzen gefordert.

Marco Müller, Thomas Klatt und Bernd Bödecker (v. l.) mit ihren Ehefrauen

Bernd Bödecker, Thomas Klatt und Marco Müller erhielten das Brandschutzehrenzeichen in Silber für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst. Gleichzeitig erhielt Marco Müller das Dienstzeitabzeichen für 30 Jahre in der Feuerwehr. Dieses Kuriosum kommt zustande, weil für das Dienstzeitabzeichen die komplette Zeit in einer Jugendfeuerwehr angerechnet wird, beim Brandschutzehrenzeichen aber erst die Zeit ab dem 16. Geburtstag.

Holger Kailuweit mit Ehefrau, Luca Rehbock, Daniel Vorstheim (v. l.)

Ebenfalls für 30 Jahre in der Feuerwehr wurde Zugführer Daniel Hafemann geehrt sowie für 10 Jahre die Kameraden Holger Kailuweit, Luca Rehbock und Daniel Vorstheim.

Ehrenmitglied Rolf Claußen wurde bereits im Vorfeld für 60 Jahre in der Feuerwehr geehrt, da er an der Feier leider nicht teilnehmen konnte.

Steve-Norman Lorenz und seine Ehefrau, gerahmt von der Wehrführung

Steve-Norman Lorenz erhielt ein Geschenk der Wehr. Er wohnte 18 Jahre in der Feuerwache und nahm dort im Wechsel mit zwei anderen Kameraden die Tätigkeit als Diensthabender war.