A7-Brücke bis zum 7.2. gesperrt - Ampellösung soll sofort zurückkommen

So sah es am 3.2. abends an der A7-Brücke aus
So sah es am 3.2. abends an der A7-Brücke aus

3.2.2023 | Nachdem es in den städtischen Gremien zum Teil heftige Diskussionen über die von Bürgermeister Thomas Beckmann geplante zumindest zeitweise Aufhebung der Ampellösung an der A7-Brücke im Verlaufe der Ulzburger Landstraße gab, gibt es jetzt eine überraschende Entwicklung: Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr verlangt die sofortige Wiederherstellung der bereits abgebauten Ampellösung, so dass die Brücke bis zum 7.2. gesperrt bleiben muss. Dies hat die Verwaltung mit der nachfogenden Presseinformation mitgeteilt.

 

Obere Straßenverkehrsbehörde verlangt Wiederherstellung des Testbetriebes

Der Modellversuch „Ampelregelung“ im Bereich der Brücke Ulzburger Landstraße über die Bundesautobahn A7 muss fortgesetzt werden. Das verlangt der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV SH). Die Behörde übt die Fachaufsicht über die örtlichen Straßenverkehrsbehörden aus und ist weisungsbefugt.

 

Mit Rücksicht auf die Bauarbeiten und die Vollsperrung im Bereich der Brücke Harksheider Weg ab kommenden Montag wollte Bürgermeister Thomas Beckmann die Ampelregelung auf der Brücke Ulzburger Landstraße aussetzen und die Ampelanlage abbauen. Der Modellversuch mit Erhebung von Daten liefe aber weiter. Beckmann: „Die notwendigen Arbeiten haben wir bei kurzzeitiger Vollsperrung vorgenommen. Eigentlich sollte die Befahrbarkeit ohne Ampelregelung ab 3. Februar nachmittags wieder gegeben sein.“

 

Dies ist nun nicht mehr möglich. Gegner dieses Vorschlages aus Quickborn haben die Verwaltungsgerichtsbarkeit und den LBV auf den Plan gerufen. Letzterer hat den Bürgermeister der Stadt Quickborn angewiesen, den Zustand des Modellversuches sofort wieder herzustellen. In seiner Argumentation bezieht sich der LBV auf den Anlass des Verkehrsversuches, nämlich eine Gefahr, die es zu beseitigen gelte. Es ginge dabei um eine Minderung bzw. Beseitigung der Gefahr durch verkehrsrechtliche Maßnahmen. Diese Maßnahmen werden über den Versuch erprobt. Letztendlich müsse der Versuch am Ende zu einem Ergebnis führen, das vom Ursprungszustand abweicht, in dem der neue Zustand die potenzielle Gefahr beseitigt oder zumindest verringert. Daher kann es aus Sicht des LBV kein Zurückkehren auf den Zustand von vor dem Modellversuch geben.

 

In der Folge muss die Vollsperrung der Brücke Ulzburger Landstraße für entsprechende Arbeiten verlängert werden. Änderung der Fahrbahnmarkierungen, Ampelinstallation, Beschilderungen usw. bedingen eine voraussichtliche Öffnung für den Verkehr am Dienstag-Nachmittag, dem 07. Februar.

 

Thomas Beckmann kann die Anordnung nicht nachvollziehen: „Natürlich wird die Weisung befolgt. Sie ist aber für mich nicht nachvollziehbar. Dass die Stadtverwaltung bereits flankierende Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit vorgesehen hatte, wirkt sich auf die Beurteilung des Landesbetriebes nicht aus. Außerdem spielen die mit der Sperrung des Harksheider Weges verbundenen Konsequenzen offensichtlich gar keine Rolle und es wird nicht berücksichtigt, dass wir die Situation nutzen, um ohne Ampelregelung notwendige Verkehrsdaten mit modernster Technik zu erfassen. Erwähnen sollte man auch, dass der derzeitige Modellversuch schon seit 14 Monaten läuft. Der LBV selbst empfiehlt für solche Versuche eine maximale Laufzeit von 12 Monaten.“

 

Bis voraussichtlich Ende März muss der Harksheider Weg auf einem rund 800 Meter langen Abschnitt bis zur Stadtgrenze voll gesperrt werden. Grund ist eine überfällige Sanierung des dortigen Radweges. Beckmann hat Alternativen zu einer Vollsperrung der Straße prüfen lassen. Das Ergebnis war ernüchternd. Es kommt nur ein Bau unter Vollsperrung in Betracht.

Eine Umleitungsstrecke wird großräumig ausgeschildert. Allerdings werden sich infolge der Sperrung sicher auch Schleichverkehre entwickeln, die weitere Straßen stärker belasten. Dies dürfte auch für die Ulzburger Landstraße gelten.

 

Für Beckmann ist die Angelegenheit noch nicht endgültig geklärt: „Der LBV hat eine enge Begleitung und Beratung angeboten. Darüber hinaus gibt es eine sehr zeitnahe Gesprächseinladung des LBV unter Beteiligung des zuständigen Ministeriums. Das nehme ich gerne an. Die Erörterung der Details des Modellversuches und ggf. auch gemeinsame Besichtigungen vor Ort sind aus meiner Sicht unbedingt geboten. Die gesamte Problematik macht überdeutlich, dass es einer neuen dauerhaften und leistungsfähigen Autobahnquerung für alle Verkehrsteilnehmer bedarf.“


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Kommentare: 10
  • #1

    Hans (Freitag, 03 Februar 2023 21:12)

    Was stimmt denn nicht mit Euch?

    Jetzt dürfen die Quickborner doppelt für einen hilflosen Versuch die breiten Fahrzeuge nicht gleichzeitig über die Brücke zu lassen, bezahlen!

    Denkt doch mal über die Sinnhaftigkeit dieses Ping-Pongs nach !

    Soll diese Entscheidung des LBV hier einfach nur einer aktuellen und fragwürdigen Ideologie folgend, die Weisung an Bürgermeister Beckmann, motiviert haben?

    Die Möglichkeit mit Hilfe der Ampel jetzt auch sicher mit dem Rad die Brücke zu queren, wurde nicht wirklich genutzt. Möglicherweise, ist diese Strecke gar nicht attraktiv für den Radfahrer.

    Pferdebesitzer hingegen, haben die Brücke aber sehr oft für den Transfer ihrer Tiere von hüben nach drüben für sich entdeckt.

    Das Thema breite Fahrzeuge gleichzeitig auf der wirklich schmalen Brücke könnte man vielleicht mit einer künstlichen Verengung im Vorfeld für jede Straßenseite in den Griff bekommen?

    Aus Quickborn 1, vom 16.08.21:

    „Die Brücke ist alles andere als ideal, aber sie funktioniert und ist unfalltechnisch völlig unauffällig und wird von Fahrradfahrern kaum genutzt. Die geringe Fahrradnutzung lässt sich auch damit erklären, dass die Ulzburger Landstraße nicht die ideale Verbindung von Quickborn-Heide zum Quickborner Zentrum darstellt. Die Einführung einer Ampel, wie auch eine Einbahnstraßenregelung behindern daher nur unnötig den KFZ-Verkehr zwischen Quickborn-Heide und Quickborn Ort und führen in Folge zu einer weiteren Belastung der Alternativroute über die Bahnstraße und drängen den Verkehr in Quickborner Wohngebiete auch auf dafür nicht ausgelegte Strecken, wie den Ohlmöhlenweg“,

  • #2

    Pamela Masou (Freitag, 03 Februar 2023 23:30)

    Ich habe die Brücke oft befahren, mit dem Auto und mit dem Fahrrad, mit Ampel und ohne. Es ist für mich die schnellste Verbindung nach Quickborn-Heide oder zur Autobahn. Mit dem Fahrrad vor der Ampellösung immer mit mulmigem Gefühl, besonders wenn noch die Kinder dabei waren, selbst mit dem Auto (Kleinwagen unter 2m) fühlte sich das nicht gut an, wenn einem auf der Brücke eines der vielen Autos entgegenkam, die eigentlich nie hätten darüber fahren dürfen. Die Ampellösung ist sowohl mit dem Auto als auch mit dem Fahrrad die sicherere Lösung. Die Wartezeit war auch nicht länger als an anderen Ampeln und der Vorteil sollte auch für Autofahrer klar sein: mit Ampel dürfen ALLE darüberfahren, ohne Ampel nur die unter 2 m und das sind die wenigsten.

  • #3

    Axel (Samstag, 04 Februar 2023)

    Anmerkung dazu:

    Die meisten Pkw haben weniger als 2m in der Breite...

  • #4

    Anmerkung an Axel (Samstag, 04 Februar 2023 09:15)

    Falsch, zu der Breite gehören auch die Außenspiegel. Im KFZ-Schein steht nur die Breite ohne Außenspiegel.

  • #5

    Sandra (Samstag, 04 Februar 2023 09:36)

    War ja klar, dass es gleich nur noch um " Wer hat recht wegen der Fahrzeugbreite" geht.

    Hunderte Berufspendler täglich sind die Hauptnutzer dieser Brücke und dafür muss eine pragmatische Lösung her.

  • #6

    CL (Montag, 06 Februar 2023 20:14)

    Quickborn sollte nicht 1000 Baustellen gleichzeitig starten. Einfach mal eine Baustelle zu Ende bringen. Wer auch immer für so ein Schwachsinn verantwortlich ist... gehört aussortiert. Hier wird Bürgergeld ohne Ende verbrannt. Auch die unzureichenden Verkehrshinweise sind ein Armutszeugnis. So wird das NICHTS mit diesem Kaff

  • #7

    Sven (Donnerstag, 09 Februar 2023 11:50)

    Zur Erinnerung:
    Die Ursache für dieses Chaos wurde von der Behörde verursacht, die nun, im typischen Beamtendeutsch , die Bemühungen des Bürgermeisters untersagt.
    Hätte die Beamten des Landesbetriebs nicht vor Jahren bei der Prüfung des Bauwerks/Brücke versagt, wäre nicht eine zu schmale Brücke genehmigt worden.
    12Monate Versuch reichen definitiv aus festzustellen, in welcher Intensität die Brücke von Fußgängern, Radfahrern und Reitern genutzt wird. Ein Test besagt doch nicht, daß der Altzustand nicht wieder hergestellt werden kann. Diese Aussage ist m.E, total krank.

  • #8

    Pragmatiker (Freitag, 10 Februar 2023 10:50)

    Man könnte die Brücke einfach um 1,5m Breite breiter machen. Mit einer Spur für Radfahrer und Pferdebesitzer durch eine Leitplanke von den Fahrstreifen getrennt. Aber hey, lieber erstmal 12 Monate "wir schauen mal" und Behörden Diskussion. Und bevor jemand sagt "so einfach ist das nicht", Verzeihung das ich vom Fach bin, doch das ist es, sogar ohne die ganze Brücke dafür Sperren zu müssen.

  • #9

    Hans Werner (Montag, 13 Februar 2023 14:23)

    Hier in Schilda bekommen es die noch hin, dass die Brücke abgerissen wird :-)

  • #10

    A. Wagner (Montag, 13 Februar 2023 18:43)

    Es ist und bleibt unfassbar wie lange Fehlentscheidungen und Irrsinn anhalten können. Wenn das Land oder die Stadt, oder beide, keine intelligente Lösung finden, dann doch lieber gut kopieren als im Zweifel schlecht selber machen. Eine ordentliche zweite Brücke für Radfahrer und Fußgänger muss her und hätte schon längst angestoßen werden müssen. Ist eine Investition für die Zusammenführen der Stadtteile nicht auch ein wichtiger Schritt die Stadt attraktiver und lebenswerter für alle zu machen. Liebe Entscheider, bitte fahrt gemeinsam mal ein Wochenende nach Kopenhagen...

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