Bürgermeister stellt 100-Tage-Programm vor

10.12.2022 | In der Politik ist es üblich, 100 Tage nach Wahlen eine erste Zwischenbilanz der Arbeit einer neuen Regierung zu ziehen. Um dies auch nach dem Start eines neuen Verwaltungschef tun zu können, stellte Quickborns Bürgermeister Thomas Beckmann am Mittwoch in einem Pressegespräch sein „100-Tage-Programm" vor, wies allerdings darauf hin, dass als Startpunkt nicht der Beginn seiner Amtszeit am 1. November gelten solle, sondern die Bekanntgabe seines Programms. Er erläuterte, dass sein Programm in den letzten Wochen in enger Abstimmung mit den zuständigen Fachberereichsleitern entstanden sei, von denen einige denn auch an dem Termin teilnahmen.  An seiner Seite war Jochen Lattmann, der Leiter des Bürgermeisterbüros. Es war wohl eine seiner letzten Amtshandlungen, geht er doch in diesen Tagen in den Ruhestand.

 

Hier also das Schwerpunkt-Arbeitsprogramm des Bürgermeisters für die ersten 100 Tage. Beckmann wies darauf hin, dass die vorgetragene Reihenfolge keine Aussage über die Prioritäten darstelle.

 

1. Verkehrsführung Ulzburger Landstraße

Insbesondere die Ampellösung spielte im Bürgermeister-Wahlkampf Beckmanns ja eine große Rolle. Hier sollen kurzfristig die Zahlen noch einmal überprüft und ergänzt werden. Für die Beurteilung werden auch die anstehenden Vollsperrungen im Stadtgebiet eine Rolle spielen. Langfristig steht auch ein neues Brückenbauwerk auf dem Programm.

 

2. Doppelhaushalt 2023/2024

In den letzten Wochen habe er gemeinsam mit den Fachbereichen und der Kämmerin, deren Einsatz er besonders lobte, „jeden Stein umgedreht" und auch die Umsetzungsmöglichkeiten geprüft. Steuererhöhungen seien nicht geplant. Noch vor Weihnachten will  Beckmann der  Politik den 2. Entwurf des Doppelhaushaltes 2023/24 vorlegen, so dass der Haushalt ggfls. Ende Januar verabschiedet werden könne. Mit einer Genehmigung durch das Land rechne er aber nich innerhalb seiner 100-Tage-Frist, sondern erst im April.

 

3. Vorbereitung Freibadsaison 2023

Die Lösung der Personalprobleme, die in diesem Jahr zu eingeschränkten Öffnungszeiten und einer vorzeitigen  Schließung des Freibades geführt hatten, haben für Beckmann hohe Priorität. (Inzwischen sucht die Stadt per Stellenausschreibung Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für den Berich.) Außerdem sollen neue Strukturen die Effizienz erhöhen und letztlich soll sogar der Service für die Besucher verbessert werden. 

 

4. Beseitigung von Straßenschäden

Auf 10.000 Quadratmetern sollen in den nächsten Wochen Schlaglöcher auf verschiedenen Straßen beseitigt werden, um die Nutzung dieser Straßen in den nächsten Jahren sicherzustellen. Darüber hinaus sind ab März neue Schwarzdecken für eine Fläche von 2.100 Quadratmeter vorgesehen. Für eine grundlegende Sanierung von Straßen sind in den beiden nächsten Jahren 600.000 Euro eingeplant.

 

5. 700-Jahr-Feier

Einen Festakt zum Stadtjubiläum wird es aus haushaltsrechtlichen Gründen erst im September im Zusammenhang mit dem Eulenfest geben, das erweitert werden soll. Das Motto soll lauten: „Quickborn blüht auf". Bereits zum 25.1., dem Datum der ersten urkundliche Erwähnung Quickborns vor 700 Jahren, soll ein Kreativwettbewerb der Geschichtswerkstatt, der Stadtbücherei und der VHS starten.

 

6. Start der Ansiedlung im Gewerbegebiet an der Pacalstraße

Mit einer Veranstaltung unter Beteiligung von Vertretern des Landes soll die Vermarktung des neuen Gewerbegebietes an der Pascalstraße offiziell gestartet werden. 15 ha stehen hier für neue Unternehmen zur Verfügung. Allerdings werde man darauf achten, dass nur neue Firmen nach Quickborn kommen, die mit den Bedingungen des Naturschutzes kompatibel sind.

 

7. Strategie für künftige Gewerbeansiedlungen

Gewerbebetriebe sind für einen soliden Haushalt von großer Bedeutung. Deshalb wird sich sein Blick über das aktuell zur Vermarktung anstehende Gebiet darauf richten, welche Flächen darüber hinaus für Gewerbe erschlossen werden können und welche Akteure angesprochen werden sollen.

 

8. Weiterentwicklung BESTEHENDER Verwaltungsgemeinschaften

Es bestehe kein Interesse, die Verwaltungsgemeinschaft zu erweitern, vor allem nicht um weit entfernte Kommunen. Es gelte vielmehr, die bestehende Zusammenarbeit mit den anderen Kommunen „in beide Richtungen" zu überprüfen. Dabei stünde neben dem Leistungskatalog und dem Service auch die Vergütung auf dem Prüfstand. Konkret: Quickborn fühlt sich in einigen Bereichen unterbezahlt. Außerdem müssten einige Bereiche neu bewertet werden wie z.B. beim Wohngeld, bei dem mit erheblichem Mehraufwand zu rechnen sei.

 

9. Optimierung der Bürgerkontakte

Wie tritt der Bürger mit der Verwaltung in  Kontakt? Kann ich nur mit Terminvereinbarung ins Rathaus? Wie funktionieren die telefonischen Kontaktaufnahmen? Mit diesen Fragen will sich Beckmann beschäftigen, um den Bürgern den bestmöglichen Service zu bieten (möglichst viel im Hause), dabei aber auch die Auswirkungen auf den Haushalt im Blick habend.

 

10. Vom Trampelpfad zum Schulweg

Die bei Schülern beliebte Verbindung zwischen dem AKN-Bahnhof Quickborn-Süd und dem Elsensee-Gymnasium war schon lange in einem schlechten Zustand, nach den Stürmen im Frühjar sogar ganz gesperrt. Im Pressegespräch kündigte Beckmann noch an, dass der Weg „in Kürze" wieder freigegeben werde, inzwischen steht sogar der Termin fest: Am Dienstag, dem 13. Dezember soll der sanierte Weg  offiziell eröffnet werden.

 

11. Mehr Sicherheit für Fahrradfahrer

Am Ohlmühlenweg soll kurzfristig eine separate Spur für Fahrradfahrer eingerichtet werden. Langfristig stehen ganz viele Fahrradwege auf dem Programm, vor allem die Verbindung von Quickborn-Ort über das neue Gewerbegebiet nach Quickborn-Heide.

 

12. Innenstadtmanagement

Im Rahmen des Bundesprogramms „Bewegte Stadt" wird Quickborn insgesamt 1,2 Millionen Euro in die Belebung der Innenstadt investieren, davon rund 900.000 Euro als Fördermittel. Derzeit werde für den Bereich „Stadtmarketing" ein externer Dienstleister gesucht, der seine Aufgabe möglichst zum 1. März übernehmen soll.

 

13. Notfall-Managementplan

Für Krisen wie Stromausfälle, Gas-Reduzierungen etc. soll schnellstens ein Notfall-Managementplan ausgearbeitet werden.

 

14. Sanierung Schmutz- und Regenwasserleitungen

Damit soll baldmöglichst begonnen werden, u.a. durch eine Neubewertung der Dringlichkeit auf der Basis von Kamerafahrten durch das Rohrsystem.

 

15. Sanierung Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium

Nachdem die Fassade der Schule schon seit Jahren eingerüstet ist, sollen  die Arbeiten hier weiter vorangetrieben werden.  Betroffen seien aber auch die Betonsteine in den Fluren und das Dach. Die Kosten seien nicht genau bekannt, Beckmann rechnet aber mit einem Aufwand in siebenstelliger Höhe. Frühestens in 1 bis 2 Jahren könnten die Arbeiten abgeschlossen sein.

 

16. Städtebaulicher Masterplan

Um ein Versprechen aus seinem Wahlkampf einzulösen, will Beckmann einen Plan entwickeln, „wie Quickborn in 20 bis 30 Jahren aussehen soll". Vorgesehen sei, in der Innenstadt mit der direkten Anbindung an den ÖPNV zu einer maßvollen Verdichtung der Bebauung (Mehrfamilienhäuser, aber keine Hochhäuser) zu kommen, während in den Außenbereichen weiterhin Einfamilienhäuser zulässig seien.

 

17. Interimslösung für Feuerwache Ost

Nachdem sich herausgestellt hat, dass sich der Bau der neuen Feuerwach in Quickborn-Heide deutlich verzögere, arbeite die Verwaltung intensiv an einer Übergangslösung. Dazu werde nach einer Unterstellmöglichkeit für 2 Feuerwehrfahrzeuge in der Heide gesucht. Man habe bereits Kontakt mit dem Land aufgenommen, um eine Unterbringung in der nahegelegenen Straßenmeisterei zu prüfen. Aber: „Wer uns eine solche Halle anbieten kann, möge sich bitte melden!" so der Bürgermeister.

Beim Pressetermin unterstützten der Büroleitende Beamte Jochen Lattmann (vorn links) sowie die Fachbereichsleiter Felix Thermann (Stadtentwicklung), Uwe Scharpenberg (Tiefbauten), Volker Voß (Öffentliche Sicherheit) und Carsten Möller (Bildung. Kultur und Freizeit) (hinten v.l.) den Bürgermeister


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