Geschenke für die Geschichtswerkstatt zum 30-jährigen Jubiläum

VR-Bank-Vorstand Uwe Augustin übergab die Postglocke an Bürgervorsteher Henning Meyn und Bürgermeister Thomas Köppl sowie die GWS-Vertreter Rudolf Timm und Irene Lühdorff (v.r.)
VR-Bank-Vorstand Uwe Augustin übergab die Postglocke an Bürgervorsteher Henning Meyn und Bürgermeister Thomas Köppl sowie die GWS-Vertreter Rudolf Timm und Irene Lühdorff (v.r.)

8.9.2021 | Gleich mehrere Geschenke gab es für die Quickborner Geschichtswerkstatt (GWS), als sie anlässlich der Eröffnung ihrer neuen Ausstellung  in der VR-Bank in einer kleinen Zeremonie ihr 30-jähriges Jubiläum feierte. Sichtbarstes Präsent war eine Postglocke, die die VR-Bank der Stadt übergab und die die Geschichtswerkstatt in ihre Obhut nahm.

 

Nach Recherchen der Geschichtswerkstatt hing die Glocke am 1832 erbauten Posthof an der Kieler Straße  und kündigte dort die Postkutschen an. Nachdem das Gebäude ab 1879 abgerissen wurde, war die Glocke zunächst verschwunden, tauchte dann bei dem Quickborner Lebensmittel-Versandhändler Carl Reimers (Honig-Reimers)e wieder auf. Von diesem erwarb Erich Plötz die Glocke, wie eine erhaltene Quittung beweist. „Es ist also keine Raubbeutekunst!" wie GWS-Mitarbeiter Rudolf Timm scherzhaft bemerkte. Wie die anwesende Ellen Plötz berichtete, lag die Glocke bei ihrem Schwiegervater über viele Jahre im Keller. Nach seinem Tod vermachte Plötz die Glocke der VR-Bank, bei deren Vorgängerin er seinerzeit gelernt hatte und in deren Dienste er lange Zeit stand. Dort hing sie dann im Konferenzraum. Jetzt übergab Vorstand Uwe Augustin, unterstützt durch Filialleiter Jens Isenburg, die Glocke der Stadt. Gemeinsam mit der Geschichtswerkstatt wird überlegt, wie die Glocke für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.

 

Ein weiteres Geschenk überbrachte Bürgermeister Thomas Köppl in seinem Grußwort: Die Stadt stellt der Geschichtswerkstatt einen beheizten Container auf dem Bauhof zur Verfügung, in dem die GWS Akten und Exponate einlagern kann. Bislang verwahrt die GWS ihre zahlreichen historischen Dokumente ausschließlich in einem kleinen Raum im Haus Roseneck. Und Köppl ging sogar noch einen Schritt weiter, denn erstmals sprach er öffentlich davon, dass es „ganz schön" wäre, wenn Quickborn ein "richtiges" Archiv und sogar einen Stadtarchivar bekäme. Da habe er noch ein Baustelle offen, sagte der Bürgermeister.

 

Die Arbeit der Geschichtswerkstatt, die sich dieser Aufgabe bislang angenommen hat, wird ausschließlich von Ehrenamtlichen übernommen. Die GWS ist kein Verein, sondern formal ein Kurs der Volkshochschule Quickborn.

 

In ihrer Ansprache erinnerte Irene Lühdorff, derzeitige Leiterin der Geschichtswerkstatt, an die Anfänge der Institution:

Im Arbeitsplan der Volkshochschule der Stadt Quickborn für das Herbstsemester 1991 wurde ein Aufruf zur Gründung einer Geschichtswerkstatt für die Stadt Quickborn veröffentlicht.
Bestimmte Vorgaben gab es nicht, nur ein Motto:
Eine junge Stadt mit alter Geschichte.
Und tatsächlich fand sich etwa ein halbes Dutzend Menschen aus Quickborn zusammen, die sich für die Geschichte des Ortes interessierten, in dem sie lebten, Menschen, die selbst viel erlebt hatten, über das sie berichten konnten.
So entstand unter der Leitung von Frau Christel Papier die Idee zum ersten Projekt der Geschichtswerkstatt; das „Quickborner Lesebuch“, eine Geschichte des 20. Jahrhunderts in Geschichten, erschien 1995.
Von 1995 – 2006 leitete Frau Ehrentraud Römelt die Geschichtswerkstatt. Viele Sachgebiete wurden in diesen Jahren bearbeitet, zahlreiche Ausstellungen gezeigt.  Auch die Pflege der Partnerschaft mit Malchow wurde gepflegt."


„Diese Arbeit wurde in den vergangenen Jahren fortgesetzt", heißt es bescheiden in ihrem Bericht mit Verweis auf zahlreiche Veröffentlichungen in den letzten Jahren. Dabei gebührt Lühdorff und ihrem eifrigsten Mitstreiter Rudolf Timm großer Dank für ihren unermüdlichen Einsatz bei der Erforschung der Quickborner Geschichte, zahlreichen Aktionen wie Aufstellung von Hinweisschildern im Stadtgebiet, Organisation von Ausstellungen und Herausgabe von Publikationen. Jüngstes Werk ist das Buch „Quickborn - 700 Jahre Ortsgeschichte", das bei der Veranstaltung vorgestellt wurde (mehr darüber in Kürze).

 

Über die Arbeit der Geschichtswerkstatt in den 30 Jahren ihres Bestehens informiert die Ausstellung, die derzeit während der allgemeinen Öffnungszeiten in den Räumen der VR-Bank in der Kieler Straße, Ecke Bahnhofstraße zu sehen ist. Sie erinnert auch an das eine oder andere Ereignis in Quickborn. Und wer nach dem Betrachten der ausgestellten Zeitungsberichte über die Arbeit der GWS selbst Lust verspürt, sich bei den Hobby-Historikern zu engagieren: Das GWS-Team freut sich über neue Mitstreiter! Interessenten können sich z.B. unter iluehdorff@gmx.de melden.

Während der Veranstaltung präsentierten Irene Lühdorff und Rudolf Timm auch eine colorierte Zeichnung des alten Postgebäudes, die der Quickborner Künstler Hans-Werner Seyboth nach historischen Bauzeichnungen für die GWS angefertigt hat.
Während der Veranstaltung präsentierten Irene Lühdorff und Rudolf Timm auch eine colorierte Zeichnung des alten Postgebäudes, die der Quickborner Künstler Hans-Werner Seyboth nach historischen Bauzeichnungen für die GWS angefertigt hat.

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