B-Plan „Marktstraße" wird ausgelegt - Zweifel am Schutz einer alten Eiche

Um das Reetdachhaus (angedeutet links) und die alte Eiche geht es bei der Kritik an der geplanten Bebauung (Grafik aus der Beschlussvorlage)
Um das Reetdachhaus (angedeutet links) und die alte Eiche geht es bei der Kritik an der geplanten Bebauung (Grafik aus der Beschlussvorlage)

12.3.2021 | Nachdem die Ratsversammlung am 1. März den Entwurf  des B-Planes Nr. 39 „Städtebauliche Entwicklung Marktstraße" gebilligt hat, hat die Verwaltung den Plan jetzt öffentlich ausgelegt. Vom 22. März bis zum 21. April 2021 können die QuickbornerInnen dazu Stellung nehmen. In der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt hatte es Zweifel insbesondere am Schutz einer alten Eiche in der Nähe der geplanten Bebauung gegeben.

 

Auf dem 4.000 qm großen Grundstück an der Marktstraße 4 unweit der Kreuzung Kieler Straße will das Elmshorner Unternehmen Semmelhaack 65 Wohnungen bauen. Im Erdgeschoss soll die Quickborner Polizeiwache ihren Platz finden, die zur Zeit noch im Gewerbegebiet in der Quickborner-Heide untergebracht ist.

 

Die Bekanntmachung des B-Plans mit Einzelheiten zu den Beteiligungsmöglichkeiten findet sich hier auf der Website der Stadt. Der Entwurf des B-Planes ist hier einzusehen.

 

Sorge um Erhalt der alten Eiche

In der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU) im Februar hatte Thomas Tschechne, Besitzer der neben der geplanten Bebauung liegenden Reetdachkate, Bedenken gegen die zu massive Bebauung in der Nachbarschaft geäußert. Bei seinem Haus handele es sich um das älteste Gebäude Quickborns, das allerdings nicht unter Denkmalschutz stehe. Vor allem fürchtet er um den Bestand einer ca. 250 Jahre alten Eiche, die an der Grundstücksgrenze steht.

 

FDP-Ratsherr Thomas Beckmann beurteilte es zwar grundsätzlich positiv, in der Innenstadt verdichtet zu bauen, regte aber eine Prüfung der Einkürzung des Staffelgeschosses im Bereich des Reetdachhauses oder eine Drehung an, um eine hohe Wand zur Altgebäude zu vermeiden.

 

Die Grünen befürchten vor allem, dass die geplante Baustellen- und Tiefgaragenzufahrt sehr nah an der alten Eiche zu Schäden an dem Baum führen würde. Ratsherr Dirk Salewsky fragte, welche Schutzmaßnahmen verwaltungsseitig vorgesehen seien. Die Verwaltung erläuterte die möglichen Maßnahmen, Fachbereichsleiter Felix Thermann wies allerdings darauf hin, dass konkrete Maßnahmen erst im Zusammenhang mit der Gebäudeplanung auf der Umsetzungsebene festgelegt würden. Ratsherr Teepe (SPD) bat um Prüfung, ob der Standort des Gebäudes ein wenig verlegt werden könne, um möglichst großen Abstand zum Baum zu halten. Thomas Beckmann regte an, eine Umfahrt des Schwerlastverkehrs auf dem Grundstück zu vermeiden.

 

Bürgermeister Thomas Köppl sagte zu, dass die Verwaltung sich bemühen werde, bei den Planungen negative Auswirkungen auf den Baum zu vermeiden. Im Protokoll wurden entsprechende Prüfaufträge festgehalten.

 

Sonja Kruse (Grüne) hätte lieber gesehen, dass entsprechende Lösungen bereits in den B-Plan vor der Auslegung eingearbeitet werden, konnte sich aber in der Abstimmung nicht durchsetzen. So wurde gegen ihre Stimme und bei einer Enthaltung (Teepe) der B-Plan an die Ratsversammlung zur endgültigen Beschlussfassung mit Mehrheit weitergereicht.

So soll das Ensemble von der Kieler Straße aus aussehen (Grafik aus der Beschlussvorlage)
So soll das Ensemble von der Kieler Straße aus aussehen (Grafik aus der Beschlussvorlage)

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Kommentare: 5
  • #1

    Hans-Joachim Bull (Samstag, 13 März 2021 10:22)

    Der nächste phantasielose Klotz aus dem Lego-Baukasten.

  • #2

    Hans Werner (Dienstag, 27 April 2021 21:58)

    Absolute rücksichtslose Katastrophe, typisch für Quickborn, wie kann man/frau sowas überhaupt planen?

  • #3

    Gerlinde H. (Sonntag, 02 Mai 2021 23:22)

    Quickborn verspielt wieder einmal das Vertrauen der Bürger und dieses mal auch hoffentlich dass der Wähler.
    Ich hab mein Leben in Quickborn verbracht, früher war es hier schon, heute wirkt alles tot und korrupt auf mich.

  • #4

    Thomas Tschechne (Montag, 10 Mai 2021 13:31)

    Und seltsam auch, dass ich Pläne bekommen habe, auf denen weder unsere Eiche noch unser Haus steht.
    Und das Schweigen der anderen Seite dazu, wenn ich das anpreche ist einfach unerträglich.
    Stadtwerke und der Investor haben offenbar eine Vereinigung gebildet, aber was für eine bloss???
    Auf Nachfrage hin sieht es so aus, als wenn der Investor für die rund 3500qm nicht mal etwas zahlen soll, wie ist das bloss zu erklären. Das Grundstück wurde doch von den Stadtwerken auch gekauft mit Mitteln die die Quickborner Bürger und Kunden geleistet haben. Ein Skandal, aber scheinbar nur, wenn man/frau davon betroffen ist, alle machen die Augen zu.

  • #5

    Gudrun... (Freitag, 21 Mai 2021 10:18)

    Unser Quickborn ist leider die Jahre extrem korrupt geworden, alle großen Immobilien Investoren haben hier leichtes Spiel.
    Und will eine Fa. was an die Stadt verkaufen geht es nur mit Bakschisch.
    Wir hoffen alle, dass die kommende Wahl die Machtverhältnisse neu ordnen wird..
    Auf bessere Zeiten :-)

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